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Die Galerie 1:10 ist ein Modell einer fiktiven Galerie im Maßstab 1:10. Sie funktioniert als bespielbarer und transportabler Ausstellungsraum, mit dem an unterschiedlichen Orten Kooperationen mit KünstlerInnen, Institutionen und Galerien eingegangen werden. Sie ist ein virtueller Raum, der durch das Eindringen in den Kunstmarkt zum Realraum wird.

Arbeiten der vorhergehenden Ausstellungen werden im angefügten Depot im Zustand ihrer Lagerung ausgestellt.

Die 5. Ausstellung in der Modellgalerie 1:10 wandert nun nach der Präsentation in der Pariser Galerie AIRDEPARIS in den guestroom in der heeresbäckerei in Berlin.

Die eingeladenen KünstlerInnen nehmen mit ihren installativen Arbeiten Bezug auf die spezifische Situation des Modells einer fiktiven Galerie im Maßstab 1:10 .

Neu hinzu kommt ein guestroom im Maßstab 1:10, der während der Eröffnung noch leer bleibt. Für eine Ausstellung in diesem 1:10 guestroom kann man sich bei Barbara Sturm während der Öffnungszeiten bewerben. Zu sehen gibt es diese dann bei der Finissage.

Mirjam Kuitenbrouwen thematisiert in ihrer Arbeit immer wieder das Auge als Schnittpunkt zwischen Außen und Innen und analysiert in ihren zumeist installativen Arbeiten den Prozeß der Wahrnehmung mittels zwischengeschalteter optischer Geräte.

Die Modellgalerie als Schnittstelle zwischen Fiktion und Realität macht Mirijam Kuitenbrouwen sichtbar indem sie ein "ideales Atelierfenster" an der frontalen Schauseite anbringt.

Das "ideale Atelierfenster" ist ein unmögliches Fenster, das dem Wunsch entspricht, das Fenster selber als Auge aufzufassen. Wie ein Facetten-Auge eines Insektes betont es die Fähigkeit des Blickes den Fokus und die Perspektive permanent zu verändern.

Jedes der eingebauten konvexen Vergrößerungsgläser ballt eine vollkommene Aussicht zusammen - verschoben von der des benachbarten Glases.

Alena Meier interpretiert in ihrer Installation "Laufrad" den vom 1:10 Hauptraum durch eine kleine Tür "betretbaren" Projektionsraum als behavioristischen Versuchskäfig.

Der Einblick in den Projektionsraum ist auf ein Guckloch beschränkt, das den Blick auf eine Diaprojektion lenkt. Diese wird von einem Projektor mit einer hochgestellten Rondo-Kassette über ein dem Guckloch gegenüberliegendes Loch auf einen Spiegel und somit wieder auf sich selbst projiziert.

Zu sehen sind im Sekundentakt wechselnde Fotos von den Ausbruchsversuchen zweier Wüstenspringmäuse aus dieser Kiste. Dabei werden die Spuren fehlgeschlagener Arbeitsansätze sichtbar.

Auf dem eingebauten Monitor der Galerie ist eine "Video-Zeichnung" von Hans Hemmert zu sehen. Im Vergleich zur zuletzt gezeigten Präsentation in der Berliner Galerie carlier | gebauer, bei der die ganze Serie auf A4 Zeichenblätter projiziert wurde, wirkt das Video "brutality/artificialty/innosence" hier im 1:10 Galerieraum aufgeblasen. Die aus- und zerschnittenen Medienbilder und computergenerierten Objekte werden in gezeichnete Räume gestellt und mit gezeichneten Personen konfrontiert.

Wie die 1:10 Galerie können auch sie als Arbeitsskizzen für vorgestellte Ausstellungssituationen verstanden werden. Das Video definiert einen fiktiven Raum im Modellraum, der wiederum im realen Galerieraum ausgestellt ist.

Petra Mrzyk + Jean-François Moriceau und Stéphane Dafflon kollaborieren in zwei Wandarbeiten für die Galerie 1:10. Die Kohärenz der von Mrzyk + Moriceau in ihren Wandzeichnungen kreierten, den Betrachter umfassenden Welt wird durch die Übertragung in den verkleinerten Maßstab und die Applikation der bunten Kreissticker von Stéphane Dafflon gebrochen.

Pressetext

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guestroom - heeresbaeckerei-kultur
Barbara Sturm, Galerie 1:10

mit Stephane Dafflon, Hans Hemmert, Mirjam Kuitenbrouwer, Alena Meier, Mrzyk & Moriceau, Barbara Sturm