press release only in german

Eröffnung: Donnerstag, 26. März 19-22 Uhr

Sies + Höke zeigt mit “Bare Wunder“ eine Gruppenausstellung, deren Hauptaugenmerk auf Fotografien verschiedener Schaffensphasen von Sigmar Polke liegt und einen Einblick in den Teil seines fotografischen Oeuvres gibt, der von Ironie und Mystik geprägt ist. Dabei sollen einerseits denkbare Vorbilder Polkes und Zusammenhänge mit der mediumistischen und der sogenannten Geisterfotografie greifbar gemacht, andererseits soll ein Bezug zu Künstlern und Künstlerfotografen aus seinem assoziativen Künstlerumfeld und möglichen Nachfolgern hergestellt werden. Neben Arbeiten aus dem Bereich der Gedankenfotografie der Jahrhundertwende beinhaltet die Ausstellung Werke von Künstlern wie Anna & Bernhard Blume, John Bock, Brassaï, Johannes Brus, Tony Cragg, Walter Dahn, Louis Darget, Daniel Egg, Fischli/Weiss, Martin Kippenberger, Jürgen Klauke, Jochen Lempert, Peyman Rahimi, Man Ray, Gerhard Richter, Aleksandr Rodchenko, Gregor Schneider, Albert von SchrenckNotzing, Thomas Schütte, Ted Serios, Anton Stankowski, Otto Steinert, Miroslav Tichý, Type 42 (Anonymous), WOLS, Francesca Woodman, Thomas Zipp und anderen.

Polke beginnt Mitte der 60er Jahre das Medium Fotografie für sich zu entdecken. Konzentriert er sich während dieser Zeit noch auf die Ablichtung seiner unmittelbaren Umgebung, darauf Situationen und Objekte für die Kamera übertrieben zu inszenieren und somit die Authentizität, die in der Aussagekraft der Fotografie liegt, anzuzweifeln, beginnt er schon Anfang der 70er Jahre den Realitätsanspruch durch gezielte Einflussnahme wie Doppel- oder Überbelichtungen in Frage zu stellen. Die Dunkelkammer wird für ihn zu einem Ort experimenteller Entdeckungen und durch künstlerische Experimente und manipulative Eingriffe beginnt er den Entwicklungsprozess in die Bildentstehung mit einzubeziehen. Er ignoriert die Gesetze der Chemie, verändert vorgegebene Prozesse, indem er zum Beispiel Zeitangaben für sich neu definiert oder die Zusammensetzung der Entwicklerflüssigkeiten experimentell verändert. Er negiert den mimetischen Aspekt, dem die Fotografie als Abbild der Wirklichkeit unterliegt und verleiht seinen so erstandenen Arbeiten eine mystische Prägung.

Die Ausstellung unternimmt den Versuch den malerischen Hauch, den Polke seinen Fotografien verleiht, einzufangen und die damit verbundene Strahlkraft, die Polkes Werk bis heute auf Generationen jüngerer Künstler ausübt, sichtbar zu machen.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Corina Hein: corina@sieshoeke.com