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Bazon Brock – Performance-Philosoph und Künstler ohne Werk – zieht Bilanz: 2006 wird er siebzig und mit seinem Projekt Lustmarsch durchs Theoriegelände durch Museen, Kunsthallen, Kunstvereine, Forschungszentren, Hochschulen und Galerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz touren, um Resultate seines Schaffens zu inszenieren. Zweite Station ist das Museum Ludwig, wo Bazon Brock eine “Theorielandschaft” unter dem Motto Fininvest – Investition ins Ende speziell mit Bezug auf seine früheren Kölner Aktivitäten und Aktionen wie Der Prophet kommt in die Stadt und Kölner Konferenz für Kunsttheorie entwirft und mit dem Publikum durchwandert. Täglich führt er in je einem kurzen und einem langen “Theoriemarsch” über seine Themeninseln, auf denen man sich auch zum Picknick niederlassen und verweilen kann. Dazu lädt er je auch einen Freund und einen Feind ein, mit ihm und dem Publikum den Diskurs zu führen – in der Hoffnung, dass endlich seine Freunde seine Arbeit so würdigen werden wie seine Feinde.

Eine Kunstausstellung unterscheidet sich von einem Theoriegelände der Ästhetik wie ein Chemielabor von einem Messestand für Kunststoffhausrat. Brock arbeitet mit den Künsten, anstatt sie bloß an die Wand zu nageln. Das Brocksche Kunstdenken eröffnet große Perspektiven. Theoreme wie "Gott und Müll" oder "Der verbotene Ernstfall" demonstrieren, wodurch man aus Beliebigkeit Verbindlichkeit schafft und aus Glaubenszweifel eine Ewigkeit baut. Die Kunst lehrt zu verehren, wovor wir uns fürchten; die Museen sind Tempel für kunstbekennende Atheisten. Brock gibt Anleitungen für Fininvests, also Investitionen ins Ende; er baut Rettungskompletts und widerruft das 20. Jahrhundert. Das sind Action Teachings der besonderen Art, deren Ziel es ist, eine bleibende Sammlung von Grabbeigaben für die 68er Generation mit Wiederauferstehungsanlage zu schaffen.

Pressetext

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Bazon Brock: Lustmarsch durch das Theoriegelände /
Pleasure March Through Theoretical Territory

www.bazonbrock.de
www.lustmarsch.de

Stationen:
03.03.06 - 14.03.06 ZKM, Karlsruhe,
„Kontrafakte - Karfreitagsphilosophie. Der Faschist als Demokrat“
25.03.06 - 05.04.06 Schirn Kunsthalle Frankfurt
„Fininvest - Gott und Müll“
26.04.06 - 06.05.06 Museum Ludwig Köln
„Musealisierung als Zivilisationsstrategie - Avantgarde. Arrièregarde – Retrograde“
14.05.06 - 25.05.06 Kestner Gesellschaft, Hannover
„Selbstfesselungskünstler gegen Selbstverwirklichungsboheme“
02.06.06 - 13.06.06 Von der Heydt Museum, Wuppertal
„Leben als Baustelle - Scheitern als Vollendung“
23.06.06 - 02.07.06 Neue Galerie, Graz
„Rettungskomplett - Gorgonisiert euch!“
15.07.06 - 26.07.06 Haus der Kunst, München
„Uchronie - Ewigkeitsmanagement“
31.08.06 - 10.09.06 Contemporary Fine Arts, Berlin
„Eine schwere Entdeutschung - Widerruf des 20. Jahrhunderts“
19.09.06 - 29.09.06 Museum der Bildenden Künste Leipzig
„Pathosinstitut AZ - Opferolympiaden“
07.10.–18.10.06 perforum, Pfäffikon / Schweiz
„Verbotener Ernstfall - Gottsucherbanden“
16.11.06 - 26.11.06 Phoenix Art / Sammlung Falckenberg, Hamburg
„Kunst als Evidenzkritik - Erkenntnisstiftung durch kognitive Fakes“