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Es freut uns sehr, die erste Einzelausstellung von Beate Gütschow in der Schweiz präsentieren zu dürfen. Die international renommierte Künstlerin zeigt fotografische Arbeiten aus der Serie “S“ (Light Jet prints) und der ganz neuen Serie “I“ (Light boxes).

Serie I – Inszenierte Innenräume Ihre neuesten Werke präsentiert Beate Gütschow in Leuchtkästen. Das Zusammenfügen einzelner Fragmente, die Montage, findet, anders als bei den früheren Werkgruppen, vor der Kamera statt. Beate Gütschow baut die Innenräume in ihrem Studio auf, bevor sie das Szenario fotografiert. Zu sehen sind Gegenstände profaner Natur: Ein Gesundheitsstuhl aus den 80er Jahren, ein Overhead Projektor oder eine Autobatterie. Durch die präzise Inszenierung, deren Vorgehensweise der Produkt- und Reklamefotografie entliehen ist, werden die Dinge merkwürdig ins Licht gerückt und so mitunter Träger von disparaten Assoziationen.

Serie S - Utopien der Moderne Alles, was wir in ihren Bildern sehen, ist eine fotografische Fiktion. Das Ausgangsmaterial wird von Gütschow selbst analog fotografiert, dann am Rechner digitalisiert und archiviert, um diesem Bilderfundus in einem weiteren Prozess das Material (aus z.T. über 100 verschiedenen Fotografien) für die endgültigen Bilder zu entnehmen. Bezeichnend für die grossformatigen Stadtbilder in schwarz-weiss ist eine beunruhigende Stimmung: Die aus vielen Einzelteilen zusammengesetzten urbanen Räume lassen sich nicht einem Ort oder einem Ereignis zuordnen. Sie bleiben merkwürdig unbestimmt, obwohl die Anordnung der Fragmente im Bild von großer Entschiedenheit ist. Beate Gütschow nimmt durch die Verwendung von schwarzweißer Fotografie Bezug auf die Dokumentarfotografie, entwickelt in ihren Bildern jedoch eine apokalyptische Fiktion, in der die in die Jahre gekommene Moderne Sinnbild für eine zerfallene Utopie ist.

Innerhalb der Fotografie formuliert Beate Gütschow eine singuläre Position, indem sie mit ihrer Arbeit das fotografische Bild in technischer Manipulation als höchst artifizielles, durchkomponiertes Konstrukt vorführt.

Beate Gütschow (*1970 in Mainz, lebt und arbeitet in Berlin) ist weltweit in namhaften Sammlungen vertreten und hat bereits mehrere internationale Preise gewonnen. Im Jahr 2009 realisierte sie eine grosse Einzelausstellung in der Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden, sowie 2008 in der Kunsthalle in Nürnberg. Bis zum 4. Juli ist eine große Anzahl ihrer Arbeiten im Rudolphinum in Prag zu sehen.

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Beate Gütschow
I / S