Städel Museum, Frankfurt

Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie | Dürerstr. 2
60596 Frankfurt

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Der Maler Max Beckmann (Leipzig 1884–1950 New York) lebte seit dem Spätsommer 1947 in Amerika. Erst nach dem Ende des II. Weltkrieges und seinem zehnjährigen Exil in Amsterdam gelang ihm die ersehnte Ausreise. Jenseits von Europa sollte er seine letzten drei Lebens- und Schaffensjahre verbringen, die einen befreienden, intensiven Neuanfang bedeuten. Zu seinen Lebensmittelpunkten wurden nun St. Louis in Missouri und anschließend New York. In beiden Städten nahm er Lehrangebote an, die dazu beitrugen seinen Lebensunterhalt zu sichern.

In Amerika trifft Beckmann auf Emigranten wie den ehemaligen Städeldirektor und Freund Georg Swarzenski aus Frankfurter Zeit oder seinen sehr aktiven Kunsthändler Curt Valentin. Persönlichkeiten wie der dynamische Museumsdirektor Perry T. Rathbone, das Ehepaar Pulitzer oder der Kunstsammler Morton D. May fördern und unterstützen ihn. Zu einer spürbaren Inspirationsquelle Beckmanns wird die physisch nie zuvor erlebte räumliche Weite des fremden Kontinents, seine Küsten, die Atmosphäre seiner "wilden" Landschaften ebenso wie die Welt der Metropolen.

Mit einer unglaublichen Energie und Produktivität entstehen in diesen wenigen Jahren zahlreiche Hauptwerke. Beckmanns Eigenständigkeit wird aus heutiger Sicht umso eindrucksvoller, wenn man sie in ihrer konträren Relation zu den amerikanischen Künstlern seiner Generation betrachtet. Es ist die Zeit, in der Maler wie Jackson Pollock, Mark Rothko oder Barnett Newman mit ihren abstrakten Werken Aufmerksamkeit erregen. Nachhaltig werden sie die Zukunft der Kunstentwicklung verändern. Vor dem Hintergrund dieser sich formierenden amerikanischen Abstraktion bleibt Max Beckmann dem Figürlichen und seiner metaphorischen Thematik verbunden und behauptet sich als europäischer Maler von internationalem Rang.

Mit »Beckmann & Amerika« wird dem Spätwerk des europäischen Malers eine große Ausstellung gewidmet. In Frankfurt am Main, wo Beckmann von 1915 bis 1933 lebte, arbeitete und an der Städelschule lehrte, ist dieses Projekt verständlicherweise von außerordentlicher Bedeutung. Leihgaben aus internationalen privaten- und öffentlichen Sammlungen – seine für Amerika geschaffene Lithographienfolge »Day and Dream«, meisterhafte Zeichnungen, ausdrucksstarke Gemälde, darunter allein drei seiner bedeutenden Triptychen aus Washington und New York - zeigen das weite Spektrum seiner Bildwelten.

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Max Beckmann
Beckmann & Amerika
Kuratorinnen: Jutta Schütt, Karoline Feulner