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Eröffnung: Freitag 21.9.07 um 19 Uhr

Künstler zu Gast in Harburg e.V. präsentiert den Stipendiaten 2007 im Kunstverein Harburger Bahnhof über Gleis 3&4

"Zu hunderttausenden überziehen die grünen Männchen mit ihrem Netz aus Gesellschaftsmodellen die Matratzenlandschaft der schwarz-weiß-Meditation." (Peter Lynen)

In seiner Ausstellung mit dem Arbeitstitel "Befall" beschäftigt sich Peter Lynen mit der “politisierten Form einer biologischen Standardsituation“. Er wird u.a. Farbwert-Intarsien, Einfalls-Antennen, verbrannte Bilder, Galaxie-Matratzen, Versorgungsdepot-Skulpturen, Volksaufstände in Architekturmodellen und andere Gemeinwohlvorstellungen zeigen. Die Werke dieser räumlichen Inszenierung sind während seiner einjährigen Arbeitsphase als Stipendiat des Vereins “Künstler zu Gast in Harburg entstanden. Peter Lynens sehr haptische und oft expressive Arbeiten sind nur selten bunt, sind nur selten grell und obwohl sie oft spektakulär und provokativ daherkommen – sie schreien es komischerweise nicht. Wer sich mit seinen Installationen, Skulpturen, Malereien und Materialcollagen beschäftigt, hat vielmehr den Eindruck, es mit einer für das Betriebssystem Kunst anachronistisch-formellen Gelassenheit zu tun zu haben. Peter Lynen bewahrt Distanz. Er umkreist die Dinge mit einem satirischen Blick, der gerne auch mal bösartig wird. Das aber nur, um neue Rückschlüsse über die Objekte seiner Betrachtung zu eröffnen. In seiner eindringlichen Beschäftigung mit dem Material versachlicht er die Phänomene und untersucht ihre psychischen wie physischen Wahrnehmungsebenen. Und trotzdem vermitteln z.B. seine Betrachtungen von Leere und Löchern eine sehr subjektive Sichtweise auf die Dinge. Lynen gestaltet formale Auslöser, emotionalisiert sie humorvoll und macht sie sinnlich erlebbar. Im Gesamtkontext seiner Arbeit greifen gerade seine bewussten Rückgriffe auf die Kunstgeschichte - manche seiner Werke scheinen regelrecht aus einer Zeit vergangener Jahrzehnte zu entstammen - liegen gebliebene Fragestellungen auf und aktualisieren diese. Jedoch nie, ohne sich selbst zu genügen. – Nein, der dadurch entstehende Assoziationsraum will von ihm kommuniziert werden. So gesehen sind sie an Ernsthaftigkeit kaum zu überbieten und stellen eine eindringliche Herausforderung für den oder die BetrachterIn dar. Der Verein “Künstler zu Gast in Harburg” wurde 1987 gegründet. Er vergibt jährlich ein Page 2 Stipendium an junge KünstlerInnen. Die Förderung bietet die Möglichkeit, für ein Jahr in Harburg zu wohnen und zu arbeiten. Im Mayrschen Haus in der Lämmertwiete 14, das dem Verein seit 1994 gehört, erhält der/die KünstlerIn eine Wohnung und ein großräumiges Atelier sowie einen finanziellen Zuschuss für Arbeitsmaterialien. “Zu Gast in Harburg” bedeutet dem Verein aber auch die Vermittlung von Begegnungen mit Atelierbesuchen, Organisation von Ausstellungen und den Kontakt mit möglichen Kaufinteressenten.

Biografie Peter Lynen

geb.1971 in Genf, Schweiz; lebt und arbeitet in Hamburg 1992-1999 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg bei Prof. Böhmler. Diplom mit Auszeichnung 1999-2001 Studien der Naturwissenschaften (Biologie und Chemie) a. d. Universität Hamburg 2001-2003 handwerkliche Ausbildung in einem Stahlbau Betrieb seit 1994 Zusammenarbeit in der Künstlergruppe WUUUL Stipendien 2007 Künstler zu Gast in Harburg 2003 Gewinner des mobil digitalen Telekommunikationskongress NATPE Las Vegas (im Rahmen von Locomotion 02) 2001 dreimonatiges Stipendium in den USA gefördert durch die Dietze-Stiftung Einzelausstellungen 2007 „Die Sonntagsgrenze“, Künstlerhaus Lauenburg Hosenboden, Hasenbraten ??? „Befall“, Kunstverein Harburg 2006 „X für ein U“, Einstellungsraum, Hamburg 2005 „Die innere Oberfläche“, Trottoir, Hamburg 2004 „Aloa Nui Ka-Ba“, Hinterconti, Hamburg 2003 “Solowelt Depot Höhle“, Ausstellungsraum Kb688e, Hamburg "Verschlimmbessert", Galerie Lafit, Genf 2002 "Tatsachen", Weltraumforschungszentrum, Knokke 2001 "Trigger", Galerie Lafit, Genf 2000 "Auszug einer Arbeitswelt", Kunsthalle Gießen Gruppenausstellungen 2007 "Playtime", Galerie White Trash Contemporary, Hamburg "Books", Space Other, Boston "Ausgang", Galerie Ölfrüh, Hamburg 2006 "Endrunde", Kunsthaus, Hamburg "Seilschaften", Galerie25, Zürich 2005 "Kramhöller", Hinterconti, Hamburg "La constitution", Galerie Lafit, Genf Hinterconti zu Gast auf dem 2. Berliner Kunstsalon 2004 "Lovelake", Kunstlichtkongress, Kunstraum walcheturm, Zürich "Heidi", Museum Altona, Hamburg 2003 "Breaking the wall- der Hochhausjodler", City Nord, Hamburg "Grippenspiel", Datenstrudel, Berlin 2002 "Ferment des sozialen Stoffwechsels - Der Bratling", Artgenda Baltic Biennale, Hamburg "Mastre of Disastre", Bateau Bleu, Kassel 2001 "Öm-Öm", Künstlerhaus Weidenallee, Hamburg Page 3 "Der Wurstpalast", 88 Verein für Kunst und Kultur, Hamburg 2002 "Das Nichtschwimmerbecken", Schloß Agathenburg "Auswahl", K3 Kampnagel, Hamburg Veröffentlichungen Das Nichtschwimmerbecken, Postkartenfolder, Hamburg 2003 Kunstlichtkongress Katalog, Zürich 2004 Kramhöller Katalog, Hamburg 2005

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