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BEING LAID UP WAS NO EXCUSE FOR NOT MAKING ART
Corona Sound System

In Kooperation mit dem Internationales Sommerfestival Kampnagel, Hauptsache Frei - Festival der Darstellenden Künste Hamburg e.V. und der Galerie Kai Erdmann.

Teilnehmende Künstler*innen: Die Apotheke, Jenny Beyer, Carola Ernst, Tobias Euler, Pascal Fuhlbrügge, Graindelavoix/Björn Schmelzer, Lawrence Abu Hamdan, Holly Herndon, Annika Kahrs, Felix Kubin, Hanne Lippard, Melissa E Logan, Thies Mynther, Charlotte Pfeiffer, Jenny Schäfer, Schwabinggrad Ballet, Nika Son, Mounira Al Solh, Jakob Spengemann, Veit Sprenger, Wolfgang Tillmans, Curtis W Winter u.a.

BEING LAID UP WAS NO EXCUSE FOR NOT MAKING ART
Eine experimentelle Ausstellungsserie in zwei Kapiteln
27.6. – 11.10.2020

“Meg told me that John felt that being laid up was no excuse for not making art,” schreibt Ashley Bickerton in Gedenken an John Baldessari. Und Baldessari hatte recht, es ist in den letzten Wochen viel Kunst entstanden. Wie die meisten Bereiche unseres Lebens hat auch die Kunst- und Kulturszene in den vergangenen Monaten erheblich unter der Corona-Krise gelitten und tut es noch. In einer Umbruchphase wie dieser liegt allerdings auch die Chance begründet, die eigenen Arbeitsweisen zu überdenken und neue Möglichkeiten der Kunstpräsentation zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit dem Kurzfilm Festival Hamburg übertragen wir das Labor der Gegenwart in den Ausstellungsraum. Ein deutliches Zeichen und erlebbares Gefühl ist dabei das Zusammenrücken und das Zeigen von Solidarität aller Kunstschaffenden. Durch eine Vielzahl kollektiver Anstrengungen können so spartenübergreifende Kooperationen entstehen. Der Kunstverein in Hamburg möchte mit der experimentellen Ausstellungsserie BEING LAID UP WAS NO EXCUSE FOR NOT MAKING ART ein solches Zeichen der Solidarität setzen: In zwei Kapiteln sind Protagonistinnen aus verschiedenen Bereichen der Hamburger Kunst- und Kulturszene über den Sommer eingeladen, ihre Arbeiten gemeinsam mit vielen internationalen Kolleginnen zu präsentieren. Es werden zwei unterschiedliche Ausstellungen zu sehen sein, die mit den Formaten experimentell spielen, sie dehnen und an die Grenzen treiben, um überraschende Einblicke zu bieten. Auch in den letzten Monaten gab es keine Entschuldigung, keine Kunst zu machen.

Kapitel 2
CORONA SOUND SYSTEM
22.8. – 11.10.2020
Kuratriert von Bettina Steinbrügge

Die experimentelle Ausstellung Corona Sound System lässt die Hörerfahrung in den Vordergrund treten und verändert dabei auch das visuelle Erleben. Was ist/kann der Ausstellungsraum im Kontext von Sound? Im leeren Raum mit weißen Wänden in einer funktionierenden Ausstellungsarchitektur gibt es verstreut im gebotenen Abstand Sitzgelegenheiten. Von 12-18 Uhr wird hier eine Gruppenausstellung aufgeführt. Ein Hörspiel tritt neben ein Konzert, minimalistische Töne werden von einem Hörspiel abgelöst, dann wieder Ambient um in den kurzen Pausen zwischen den Stücken durchzuatmen, um sich dann wieder auf einen neuen Kosmos einzulassen – wie im richtigen Leben. Der Ton ist im Raum verstreut, wir müssen uns bewegen, zu ihm hingehen, dort verweilen, um dann wieder an einem anderen Ort im Raum zu gehen, wo der Klangkosmos wieder andere Bilder hervorruft.

Im Corona Sound System arbeiten z.B. Schwabinggrad Ballett & Arrivati an einer Audio-Installation, die Positionen, Stimmen, Mythen und Analysen aus dem globalen Süden und den sozialen Peripherien komponiert. Das Hamburger Kollektiv aus Kulturschaffenden, Aktivist*innen, People of Color und Geflüchteten erörtert mit Vertrauensleuten weltweit die Pandemie. Es geht um Fragen wie: Was ist eigentlich besorgniserregender als das Virus? Und warum? Wer macht sich das Virus zunutze? Wer sind die Experten für das Virus? Was macht sie zu Experten? Was wird das neue Normal sein? Das ist der Ausgangspunkt, dem andere Töne folgen, die uns in verschiedene Richtungen schicken, um nachzudenken oder um aufgerüttelt zu werden. Vielleicht kann aber auch getanzt werden.