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Mit Being Singular Plural: Moving Images from India präsentiert das Deutsche Guggenheim erstmalig aktuelle Film- und Videoarbeiten aus Indien. Vom 26. Juni bis zum 10. Oktober 2010 werden die Arbeiten indischer Medienkünstler in Berlin gezeigt: Shumona Goel und Shai Heredia, Sonal Jain und Mriganka Madhukaillya von Desire Machine Collective, Amar Kanwar sowie Kabir Mohanty. Die von Sandhini Poddar, Assistant Curator für asiatische Kunst des Solomon R. Guggenheim Museums, kuratierte Schau Being Singular Plural widmet sich Künstlerfilmen aus einem Land, das mit der gigantischen Unterhal¬tungs¬industrie Bollywoods weltweit bei der Anzahl der Filmproduktionen führt und so gerade die Vorherrschaft Hollywoods bricht. Alle hier vertretenen Künstler arbeiteten, ehe sie zur Kunst kamen, für das Kino und sind nach wie vor auf internationalen Filmfestivals präsent. Sie verwenden Film und Video, um komplexe politische und ästhetische Statements zu formulieren und damit die kinematografischen Strategien des konventionellen Kinos und der globalen Medienindustrie kritisch zu beleuchten. Dem Streben nach dem fertigen Kunstwerk stehen individuelle Arbeitsweisen gegenüber, die von den Prinzipien Praxis, Prozess und Perzeption bestimmt sind. Die Entwicklung alternativer Erzählweisen ist hierbei ebenso entscheidend wie die grundsätzliche Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen Leben und Film. So hinterfragen die Werke in Being Singular Plural auch die Vermittlerrolle des bewegten Bildes – als Schnittstelle zwischen dem Ich und dem Anderen, zwischen dem Künstler und der Welt.

Zentral für das Ausstellungskonzept ist die Idee des „Singulär Plural Seins“ von Jean Luc Nancy, die der französische Philosoph Mitte der 90er Jahre publizierte. Nancy folgend kann das Individuum nicht außerhalb seiner sozialen Zusammenhänge gedacht werden. Durch den experimentellen Einsatz von Bildern, Tönen und Texten soll der Zuschauer so aktiv in den Kunstprozess einbezogen und von einer passiven Rolle in den Zustand des „Wir“, des „Zusammenseins“ im unmittelbaren Hier und Jetzt versetzt werden. Die präsentierten Filme und Videos fordern den Besucher auf, eingefahrene Sichtweisen und die klassischen Kategorisierungen von Fakt und Fiktion, Kunst und Film, Objektivität und Subjektivität neu zu reflektieren.

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Being Singular Plural: Moving Images from India
Künstler: Shumona Goel, Sonal Jain, Amar Kanwar, Mriganka Madhukaillya, Kabir Mohanty
Kurator: Sandhini Poddar