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Das Werk von Benjamin Bergmann umkreist grundsätzliche und immer wiederkehrende Fragen des Menschen die Bedeutung seines Handelns, das Bedürfnis nach Erfüllung und Sinnstiftung, der Umgang mit Zeit und Vergänglichkeit. 1968 in Würzburg geboren, absolvierte Benjamin Bergmann zunächst eine Lehre als Holzbildhauer. Während seines Akademiestudiums in München, wo er heute lebt, arbeitete der Künstler eng mit Performancegruppen zusammen. Für diese konzipierte er multimediale Aktionsräume, welche sein weiteres Schaffen bestimmten.

Benjamin Bergmanns ab 2001 entstehende, zumeist raumgreifende Werke stehen in der Tradition gebauter Traumwelten. In ihnen verbinden sich die Materialcollagen der klassischen Moderne mit Elementen des amerikanischen Environments. Die Idealformen antiker Architektur werden ebenso verarbeitet wie die opulenten Aufbauten von Hollywood-Filmsets. Dabei strahlen Bergmanns Objekte immer einen unfertigen Charakter aus. Deutliche Spuren der Materialbearbeitung, das fast theatralische Herausarbeiten technischer Details und eine ins Absurde gesteigerte Funktionalität lassen seine Skulpturen als Werkzeuge einer subversiven Welterkundung verstehen, in der das Prinzip des Scheiterns zu einer Kategorie des Schönen erhoben ist.

"Das Schöne an der Absurdität ist für mich die Nachhaltigkeit der Verwirrung. Irgendwann ertappt man sich bei dem Gedanken, dass eine gänzlich absurde Welt vielleicht viel schöner wäre" (Benjamin Bergmann).

“Luftmatratze” (2011) zum Beispiel, zeigt eine in Gips gegossene und auf zwei Böcke gelegte Form, die in der Luft zu schweben scheint und den Betrachter mit der gedanklichen Möglichkeit spielen lässt, sich darauf zu legen. In Wirklichkeit ist sie starr und schwer, wodurch die Vorstellung der Luftmatratze konterkariert wird. In Benjamin Bergmanns Instrumentarien spiegelt sich das Leben als ein energetisch aufgeladenes und geheimnisvolles ‚Teatrum sacrum’, in dem Wissen und Nicht-Wissen, Geheimnis und Erkenntnis gleichberechtigt gültig sind.

Die Galerie Nusser & Baumgart zeigt in der Ausstellung neben diversen Installationen auch eine Bühnenarbeit, Frottagen sowie ein ausgewähltes Video. Zahlreiche Preise und Stipendien, eine beachtliche Anzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, permanente Installationen in München, Berlin und London zeichnen Benjamin Bergmann als einen der aktivsten Künstler der deutschen Kunstszene aus. Im Mai dieses Jahres wurde ihm der Preis "Künstler des Jahres 2011" der VHV in Hannover verliehen. Das Konzept für den Preis, dessen Jury von Veit Görner geleitet wird, wurde von den VHV Versicherungen gemeinsam mit der Kestnergesellschaft entwickelt.

Das Künstlerhaus Marktoberdorf zeigt bis 11. September 2011 in der Ausstellung „Benjamin Bergmann. Post Scriptum“ eine Werkauswahl aus den letzten zehn Schaffensjahren des Künstlers.

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Benjamin Bergmann. Loan