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Bernardí Roig, Jahrgang 1965, kommuniziert mit dem Betrachter seines Werkes durch seine Skulpturen, die den Menschen darstellen oder symbolisieren, um über den Sinn des Lebens zu reflektieren. Dieser Dialog geht über das gesprochene Wort hinaus; er tangiert den Bereich der Obsessionen.

Tod und Unsterblichkeit, Ästhetik und Erotik sind die Pole, um die sich sein Schaffen dreht. Das Feuer, welches als immer wiederkehrendes Motiv aus den Augen seines männlichen Helden flackert, steht für den lodernden Geist, für aufflammende Erinnerung, für intellektuelle Kraft und Forschungsdrang. Das Verlangen (el deseo) in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen ist die überragende menschliche Fähigkeit, die den Tod bannen kann.

In der Ausstellung "Father (miscommunication exercises)" zeigt Roig nun aus Kunstharz gegossene, menschliche – oder präziser: männliche – Figuren, die gezwungen scheinen, sich darin zu üben, in Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft und zugleich mit ihrem fortschreitenden physischen Verfall zu treten. Der Dialog geht dabei weit über das gesprochene Wort hinaus. Die Konfrontation mit dem Anderen ist zugleich eine Konfrontation mit dem Selbst.

Diese Auseinandersetzung kann – oder muß? - in Verwirrung oder gar Bestürzung ("Perplexity") enden. Da nichts weniger als die existentiellen Fragen des Menschseins zur Debatte stehen, ist ein Setzen von Grenzen nicht möglich. Das Individuum kann sich nicht bedeckt halten, was sich auch in der körperlichen Entblößung der Protagonisten spiegelt. Die Verletzungen, denen der Mensch ausgesetzt ist, sind sowohl physischer als auch psychischer Natur.

Die Skupturen und Zeichnungen von Bernardí Roig sind an Intensität kaum zu überbieten. Manche Zeichnungen erinnern an Gemälde von Francis Bacon oder auch den "Schrei" von Edvard Munch. Das Fremde und Mysteriöse, das sich in Roigs Werk in mannigfaltiger und oft unheimlicher Form darstellt, blickt dem Individuum diesmal in Gestalt seiner Selbst entgegen.

Pressetext

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Bernardi Roig
Father (miscommunication exercises)