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Die raumspezifische Fotoinstallation verbleibt als Dauerleihgabe im Museum.

Bettina Pousttchi realisiert für das Leopold-Hoesch-Museum im Rahmen des Provinzial Förderprojektes eine neue, fünfteilige Fotosequenz.

Thema dieser Arbeit ist das Museum als Institution des Kunstbetriebs, an dem kanonisiert, valorisiert, aussortiert oder archiviert wird.

Gezeigt werden fünf großformatige Fotoarbeiten im Format 120 x 150 cm. Als eine Art cinematografische Sequenz evozieren die Arbeiten ein imaginäres Szenario und zeigen fünf verschiedene Bereiche des Museums, wo sich Repräsentation und Funktionalität mischen. In ihrer horizontalen Streifung erinnern sie teilweise an Bilder von Überwachungskameras.

Gezeigt wird das Gebäude von Außen, der Keller, die Büroräume und das imposante Treppenhaus sowie, als zentrales Motiv der fünfteiligen Sequenz, ein entblößter Frauentorso, der sich an der Außenfassade des Museums neben dem Eingang befindet und über den Eingang zum Haus zu wachen scheint. Beim Bau des Museums am Anfang des 20. Jahrhunderts als schmückendes Wandrelief entstanden, scheint die Figur heute vor dem Hintergrund der Institutionskritik und Genderdebatte die Frage danach zu stellen, wie Frauen am Museum, im Museum und in der Gesellschaft dargestellt und vertreten sind.

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Förderprojekt mit Bettina Pousttchi Provinzial-Kunstsammlung zu Gast im Dürener Leopold Hoesch Museum

Mit einem kontinuierlichen Engagement will die Provinzial Rheinland Versicherung in Düsseldorf an der Erhaltung und Entwicklung der kulturellen Vielfalt in der Rheinregion mitwirken. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen ein Kulturprogramm ins Leben gerufen, das unter anderem die systematische Förderung junger Kunst zum Ziel hat. „Provinzial - Engagement im Rheinland für die zeitgenössische Kunst“ ist der Titel dieser Förderreihe, die über einen Zeitraum von fünf Jahren Partnerschaften mit renommierten Museen des Rheinlands anstrebt.

Mit Unterstützung der Provinzial und in enger Zusammenarbeit mit voraussichtlich zehn Museen im Rheinland, werden vielfältige Ausstellungsprojekte entstehen, die sowohl Einblick in die zeitgenössische Kunstsammlung des Unternehmens gewähren, als auch jungen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit bieten, Werke für ausgewählte Räume dieser Museen schaffen, die anschließend dort als dauerhafte Bereicherung verbleiben.

Durch diese Partnerschaften soll bewusst eine der bedeutendsten Kulturregionen Deutschlands ins Blickfeld gerückt, denn hier engagiert sich die Provinzial Rheinland Versicherung seit ihrer Gründung vor rund 170 Jahren. Dies ist ein Selbstverständnis, dem sie sich auch in Zukunft verpflichtet fühlt, und das angesichts der rückläufigen staatlichen Fördermitteln dringend und hoch aktuell ist.

Mittelpunkt dieses langjährigen kulturellen Engagements ist die Kunstsammlung des Versicherungsunternehmens, die seit 1990 aufgebaut wurde. Integriert in den 1994 entstandenen Neubau für die Hauptverwaltung in Düsseldorf, ist die Sammlung von über 200 Werken zeitgenössischer Kunst dem Konzept „Kunst am Arbeitsplatz“ verpflichtet und als Bereicherung für Mitarbeiter, Kunden und Gäste gedacht. Kunst und Alltag sind dabei aufs engste miteinander verknüpft.

Im Gegensatz zum Museum kommt hier die Kunst zum Betrachter, sie ist sogar integraler Bestandteil seines Arbeitsbereichs. Hier muss sie sich in den täglichen Begegnungen mit den über 2000 Mitarbeitern des Unternehmens behaupten und im wahrsten Sinne des Wortes „Farbe bekennen“.

Rund zehn Jahre nach Aufbau der Sammlung werden in den kommenden Jahren ausgewählte Werke daraus erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Nach einem erfolgreichen Start im Museum Abteiberg in Mönchengladbach, in dem neben einem spannenden Förderprojekt mit der polnischen Künstlerin Paulina Olowska auch die Arbeiten der Provinzialsammlung durch direkte Nachbarschaft zur Schausammlung des Museums ungewohnte und neue Korrespondenzen entfalten konnten, ist nun das Leopold Hoesch Museum in Düren die zweite Station. Auch hier wird eine Auswahl von Werken aus der Kunstsammlung der Provinzial gezeigt und zugleich ein neues Förderprojekt vorgestellt. Gemeinsam mit der Museumsleitung hat sich die Provinzial diesmal für die Kölner Foto- und Videokünstlerin Bettina Pousttchi entschieden, die mit ihren Foto- und Videoinstallationen in jüngster Vergangenheit bereits einige Aufmerksamkeit erfuhr.

Pressetext

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Bettina Pousttchi: Ihr Museum, 2005
Provinzial Förderprojekt