Beuys in Italien - "... hier ist meine Heimat"

Sammlungspräsentation KUNST. BEWEGT. 17
„... hier ist meine Heimat“ – Beuys in Italien
17. Mai bis 13. September 2020, Museum Schloss Moyland

Zum 99. Geburtstag von Joseph Beuys: Obwohl aktuell Reisen in den Süden nicht möglich sind, können Besucher ab So., 17. Mai 2020 in der Sammlungspräsentation KUNST. BEWEGT. 17 im Museum Schloss Moyland dem Künstler nach Italien folgen.

Beuys ́ Faszination für Italien entwickelte sich, als er 1943 als junger Soldat, zum ersten Mal in Italien, für mehrere Monate in Foggia (Apulien) stationiert war. Der Aufenthalt in der süditalienischen Provinz hinterließ einen bleibenden Eindruck. Das besondere Verhältnis zu Italien zeigt sich auch in Ausstellungen von Beuys u.a. in Neapel, Rom und auf der Biennale von Venedig sowie in zahlreichen Projekten und Werken, die mit Italien in Ver- bindung zu bringen sind.

Die Präsentation „... hier ist meine Heimat“ – Beuys in Italien umfasst 95 Werke, Fotografien, Plakate, Multiples, Objekte und Dokumente, die einen Einblick in die Aktivitäten geben, die Beuys in Italien entfaltet hat. Darunter die frühe Lithografie Adriatischer Weinmarkt (1946/47) sowie eine Auswahl von Arbeiten auf Papier aus den 1950er Jahren und Werke aus den 1970er und -80er Jahren.

In der Ausstellung ist u. a. ein Bild von Beuys zu sehen, das sich ins Ge- dächtnis eingeprägt hat: das berühmte Foto für La rivoluzione siamo Noi (Die Revolution sind wir). Der Künstler, mit dem typischen Hut und einer Angler- weste bekleidet, schreitet entschlossen auf den Betrachter zu. Entstanden ist es im Herbst 1971 vor dem Haus des Galeristen Lucio Amelio (1931–1994) auf Capri.

Berühmt und ebenfalls sehr einprägsam ist das Multiple Capri-Batterie, das Beuys 1985 bei seinem letzten Aufenthalt auf Capri schuf, eine sonnengelbe Glühbirne mit einer echten Zitrone kombiniert: Strom und Erleuchtung aus der Natur.

Difesa della Natura ist ein künstlerisches Projekt mit ökologischer und sozialer Ausrichtung, das Beuys über mehrere Jahre in der italienischen Region Marken realisierte. Der Aufruf „Schutz der Natur“ steht über einem Komplex von Werken, der sowohl Aktivitäten zum Schutz der Natur vor Ort als auch Zeichnungen, Fotografien, Videos, Tonbänder, Plastiken und Wandtafel-zeichnungen umfasst. Es gehörten auch Ausstellungen und Diskussionsver- anstaltungen dazu, in denen die künstlerisch-anthropologische und sozial- ökonomische Ausrichtung der Sozialen Plastik von Beuys deutlich wurde.

1973 zeigte Beuys in einer großen Ausstellung internationaler Kunst in einer Tiefgarage unter dem römischen Stadtpark Villa Borghese eine Installation mit dem Titel Arena. Dove sarei arrivato se fossi stato intelligente? („Wo wäre ich hingekommen, wenn ich intelligent gewesen wäre?“). Die Installation bestand aus einhundert schweren Metallrahmen, in denen Beuys Fotografien eigener Werke, Installationen und Aktionen zu einer Art künstlerischer Biographie zusammengestellt hatte. In der Präsentation Beuys in Italien werden davon 15 Fotografien, darunter zehn von Ute Klophaus, und vier Dokumente gezeigt.

Begleitprogramm
Zur Ausstellung sind Öffentliche Führungen, Kuratorenführungen mit Dr. Ale- xander Grönert und ein Vortrag der Kunsthistorikerin und Autorin Dr. Petra Richter zum Thema „Joseph Beuys und Italien“ geplant. Aufgrund der Corona-Krise kann es bei diesen Terminen zu Änderungen kommen. Die jeweils aktuelle Veranstaltungsübersicht ist daher auf der Website www.moyland.de abrufbar.