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Eröffnung der Ausstellung Freitag, 03.08.3007 um 20.00 Uhr

Über meine Arbeit

In meiner Arbeit interessieren mich Theorien der Naturwissenschaften, der Utopie und des technischen Futurismus. Mich interessiert nicht so sehr das wissenschaftliche Ergebnis, als vielmehr die narrative Qualität der Theorien die sie im Zusammenhang mit ihrer kulturellen Verflechtung entwickeln. Wissenschaft interessiert mich als ein Vehikel, als eine Wahrnehmungsmethode, die gezielt Türen öffnet in Welten, die uns sonst verborgen bleiben. Ich benutze die Theorien der Astrophysik, Astronomie, der Teilchenphysik, der Psychologie, der Alchimie und der Magie, um mir Zugang zu geheimen Orten zu verschaffen. Um die Spannung herzustellen zwischen der High-Tech-Umgebung und ihrer ursprünglich einfachen Ideen, greife ich dafür ausschließlich auf einfache Materialien zurück, die im Widerspruch zur Komplexizität ihrer Behauptungen stehen. So entsteht eine Perspektive der Diskrepanz zwischen der scheinbar objektiven Wissenschaft und ihrem mythologischen Potential, dem menschliche Sehnsüchte und Wünsche zugrunde liegen in denen sich jeder selbst betrachten kann. Dieses Verfahren ist im höchsten Maße fehlerhaft, selbst unwissenschaftlich und voller Lücken. Es ist verrückt und seltsam. Genau für diese Brechung durch das Seltsame interessiere ich mich. Mich interessiert das spielerische Potential, mich interessiert der Unfug, das Absurde, der Quatsch. Mich interessiert der spontane Gedanke, die Assoziation, der Traum. So entstehen meine Arbeiten als Gedankenarchitektur, als mentales Habitat, als Bewusstseinsraum. Ich interessiere mich für die Theorien, die uns weit nach draußen in die Tiefen des Weltalls tragen oder weit ins Innere von uns selbst. Mich interessiert der inhaltliche und formale Drahtseilakt, der extreme Moment der Balance, wenn sich das Gleichgewicht seinem Zusammenbruch nähert und sich die Dinge durch ihre Leichtigkeit scheinbar der Schwerkraft entziehen. Schwerelosigkeit wäre der Zustand, den ich mir für meine Skulpturen wünsche. Mich interessiert das Diffuse, das Wackelige, der Schein, das Licht, der Humor, das Absurde, das Subjektive, das Schöne.

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Björn Dahlem