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Bjørn Nørgaard (*1947 in Kopenhagen) gehört zu den wandelbarsten Gegenwartskünstlern mit einem äußerst umfangreichen Werk von besonderer Einprägsamkeit. Die Ausstellung BJØRN NØRGAARD - Mythos und Morphologie in den Kunstsammlungen Chemnitz setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit zeitgenössische Skulptur Formen für mythologische Themen schaffen kann. Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentieren sowohl einige von Nørgaards archaisch anmutende, etwa an aztekische Tempelfiguren erinnernde Großskulpturen, als auch Skulpturengruppen, die Referenzen zu modernen Märchenfiguren bilden. Insgesamt werden 39 Einzelskulpturen aus den Jahren 1985 bis 2009 zu sehen sein.

Die Ausstellung BJØRN NØRGAARD - Mythos und Morphologie steht unter der Schirmherrschaft Ihrer Majestät Königin Margrethe II. von Dänemark.

Bjørn Nørgaard begann seine künstlerische Laufbahn mit dem Studium an der „Schule für experimentelle Kunst“ in Kopenhagen. Mit Per Kirkeby zusammen engagierte sich Nørgaard in den 1960ern in der Fluxus-Bewegung, inspiriert von Joseph Beuys und Artur Køpke. 1966 beteiligte er sich, neben Henning Christiansen, an der Aktion „MANRESA“ von Joseph Beuys. Beuys‘ Ideen von der sozialen Plastik und der Kunst als Kapital gewannen große Bedeutung für Nørgaard, der bewusst von der Vorstellung aus arbeitete, die Kunst solle kein Werk in sich mehr sein, sondern als Methode, Philosophie und Weltanschauung in alle Lebensbereiche integriert werden. Nachdem Nørgaard in den 1960ern mit Grafik, Keramik und Film experimentierte, galt seit den 1970ern verstärkt sein Interesse der Skulptur. Von 1985 bis 1994 war er Professor an der Königlich Dänischen Kunstakademie. Außerdem ist er Träger des Europäischen Ehrenkreuzes „Pro Arte“ der Pro Europa - Europäische Kulturstiftung.

Die Ausstellung BJØRN NØRGAARD - Mythos und Morphologie in den Kunstsammlungen Chemnitz zeigt Skulpturen, die nicht nur mit Hilfe einer außergewöhnlichen Formphantasie, sondern auch durch ihre Materialvielfalt auffallen. Seine Skulpturen werden von der internationalen Ausrichtung bei gleichzeitiger Orientierung an nordische Mythologie und Natur bestimmt. Der Künstler greift einzelne Erzählungen und mythische Vorlagen auf und bestätigt ihre andauernde Wirkung auf die Gegenwart. Ebenso provokativ wie humoristisch reflektieren seine Arbeiten auch aktuelle gesellschaftliche Themen und entlehnen sich bei der griechischen Tempelarchitektur, orientalischen Formen und Märchen; es sind androgyne und anthropomorphe Wesen, bei denen die Kunst der Maya, Altägyptens oder Afrikas anklingt.

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Bjørn Nørgaard
(Bjorn Norgaard)
Mythos und Morphologie
Kurator: René Block