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Neue Medien wie Internet und Computerkunst haben sich in den letzten Jahren weltweit rasant verbreitet. Auch die Videokunst ist schon lange nicht mehr allein Domäne der westlichen, nordamerikanischen oder asiatischen Kunstwelt, wie internationale Festivals oder jüngst die documenta X bewiesen haben.

Zeitgenössische afrikanische Kunst wird bis heute primär mit Skulptur oder Malerei, weniger mit Computer- oder Videokunst assoziiert. Zum einen ist das auf die (noch) geringe Anzahl professioneller Videokünstler und die (je nach Region) oft schlechten technischen Bedingungen vor Ort zurückzuführen. Zum anderen passt Videokunst nicht in das postkoloniale Bild, das wir auch heute noch vom schwarzen Kontinent haben: Es gilt also dieses Bild zu erweitern, den Blick zu wechseln..

Die von Marcel Odenbach konzipierte Ausstellung "Blick-Wechsel. Afrikanische Videokunst" der ifa-Galerie Bonn stellt unterschiedliche Positionen und Künstler vor:

Mawuli Afatsiawo (Ghana), Student des College of Art in Kumasi, an dem Marcel Odenbach Videokunst lehrt, wird eine Auswahl seiner Videobänder aus Kumasi in Kombination mit einem weiteren, in Bonn produzierten Tape. Moshekwa Langa (Südafrika / Amsterdam) konzipiert eigens eine raumbezogene multimediale Installation für "Blick-Wechsel". Wie Langa verfügt Goddie Leye (Kamerun) bereits über internationale Erfahrungen; er wird neben einer Auswahl seiner jüngsten Tapes eine große Videoinstallation zeigen. Die mit dem diesjährigen Marler Videokunstpreis ausgezeichnete Künstlerin Ingrid Mwangi (Kenia / Kunsthochschule Saarbrücken) ist mit einer Videoskulptur vertreten und wird die Videoperformance "Regen" präsentieren.

"Blick-Wechsel" versteht sich als Dialog der Kulturen im eigentlichen Sinne: Die Ausstellung stellt sowohl Künstler vor, die in Afrika leben, wie auch in Afrika geborene und dort aufgewachsene, aber heute (zeitweilig) in Europa oder den USA lebende Künstler (sogenannte "global player" ). Trotz der unterschiedlichsten Biographien vereint die Arbeiten aller Künstler die Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus, Identität und Globalisierung.

Marcel Odenbach wird parallel zu den afrikanischen Künstlern seinen Blick auf Westafrika in seinem Videoband "Nicht alle Wege führen nach Rom", 1998 / 99 vorstellen.

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Blick-Wechsel
Afrikanische Videokunst

Künstler: Mawuli Afatsiawo, Moshekwa Langa, Goddy Leye, Ingrid Mwangi

Stationen:
ifa-Galerie Bonn
06.09. – 22.10.2000
ifa-Galerie Stuttgart
01.12.2000 – 14.01.2001
ifa-Galerie Berlin
26.01. – 25.03.2001