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Im siebten Buch Platons Politeia beschreibt der Philosoph den Erkenntnisstand der Menschheit in seinem Höhlengleichnis. Die Menschen sitzen in einer Höhle und blicken auf die Schattenspiele auf der Felswand vor ihnen. Diese entstehen durch den Lichteinfall der Gestirne in die Höhle und den Dingen, die sich diesem Licht in den Weg stellen. Die Menschen meinen, das was sich auf der Wand vor ihnen abspielt, sei die einzig wahre Wirklichkeit.

Tritt der Mensch aus der dunklen, platonischen Höhle, um zu sehen, wie die Illusionen, welchen er sich so lange hingegeben hat, entstehen, so mag sie ihn blenden, die Erkenntnis, und er möchte den Blick wieder davon abwenden. Zu ungemütlich und beängstigend sind sie manchmal, die Schattenseiten des menschlichen Daseins. Jedoch muss man genau diese betrachten, um die Wirklichkeit zu erkennen. Denn auch wenn wir versuchen, sie zu ignorieren, holen Sie uns immer wieder ein - seien es die persönlichen Schatten des bedrohlich wirkenden Unbewussten, welches sich uns in Form von körperlichen Leiden, Neurosen oder gar im Wahnsinn aufdrängt - oder die des unbedachten und skrupellosen Handelns der Gesellschaft und der Mächtigen in Wirtschaft und Politik, welches in Klimakatastrophen, kollektiven Traumata und Flüchtlingsströmen endet. Aber: Sie können einen auch verzaubern, die schönen, trügerischen Schattenspiele, bei denen nichts so ist, wie es scheint.

Dennoch müssen wir endlich aus der Höhle kommen, um zu begreifen, wie sie entstehen.

Die einzelnen künstlerischen Positionen behandeln die Thematik aus verschiedensten Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Mitteln. Manche widmen sich den persönlichen , individuellen, psychologischen Schatten, andere den historischen, kulturellen, wie Kriegsverbrechen oder den langen Schatten des Kolonialismus. Wiederum andere untersuchen verborgenen Gefühlsqualitäten und verdeckte Machtstrukturen in diesen dunklen Ecken.

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KünstlerInnen: Florian Deeg, Asana Fujikawa, Jeff Grant, Filipe Lippe, Julia Malgut, Oliver Mund, Jáno Möckel, Dagmar Rauwald, Achim Schauffele, Maren Schimmer

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Sonntag, 9. Februar, 14-19 Uhr
Donnerstag/Freitag, 13./14. Februar, 16-20 Uhr
Samstag/Sonntag, 15./16. Februar: 14-19 Uhr.

Gefördert durch eine Projektpartnerschaft der Claussen-Simon-Stiftung im Rahmen des Förderschwerpunkts Bildende Kunst der Hamburgischen Kulturstiftung sowie aus Mitteln der Programmförderung für die freien Kunstorte und -initiativen der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.