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Neue Tendenzen in der Fotokunst: Die Ausstellung „Bling Bling Baby!“ präsentiert die neue bunte Welt der Fotografie. Von Glam Fashion bis zur Naturpoesie, von der ironischen Inszenierung bis zum Pop-Porträt – in den letzten Jahren ist ein faszinierender Bilderkanon entstanden, der das Künstliche feiert und auch vor Kitsch keine Angst hat. Das von Nadine Barth kuratierte Ausstellungsprojekt versammelt die interessantesten Ansätze, stellt bekannte und neue Namen vor und entführt in einen bonbonartigen, surrealen, glitzernden und unerhört frischen Kosmos.

Ob röhrende Hirsche, Alpenglühen oder Sonnenuntergang – seit der Romantik gehört die Überzeichnung zur immer wieder zitierten Spielart in der Kunst. Die Glorifizierung des Trivialen, des sentimentalen Überschwangs hat auch in der Fotografie zu einer eigenständigen Bildsprache geführt. Guy Bourdin war der erste, der schillernde Farben und skurrile Settings für seine Modeinszenierungen verwendete.

David LaChapelle, Miles Aldridge und Pierre et Gilles führten diesen Flirt mit dem Pop auf sehr erfolgreiche Weise fort. Ihnen nachfolgend lässt sich eine junge Riege an Fotokünstlern ausmachen, die mit viel Fantasie und Farbgewalt die Grenzen des Mediums ausloten: der Niederländer Ruud van Empel etwa, der Idealgestalten vor paradiesischen Hintergründen postiert, der Marrokaner Hassan Hajjaj, der Hipster-Porträts im Mustermix durch gefundene Gegenstände à la Warhol ergänzt, der Engländer Jason McGlade, der Menschen, Blumen und Tiere auf einem Glasscanner arrangiert, das Duo Christto & Andrew aus Doha, die ganze Wandwelten mit ihren schrägen Motiven entwerfen – oder das schwedische Paar Inka & Niclas, deren kitschige Felsbilder gleich die Rahmen mit einbeziehen.