press release only in german

Während es in den vergangenen Jahrzehnten im Zuge gesellschaftskritisch engagierter Kunst Bedenken gegen das vermeintlich harmlose und schöne Sujet gab, zeigen die Künstler jetzt zu Beginn des 21. Jahrhunderts keine Berührungsängste.

Geschickt umschiffen sie die lauernden Gefahren des Dekors und die Kitschfallen oder spielen sie konterkarierend und ironisch aus, um dem Blumenmotiv neue Sichtweisen abzugewinnen.

Während die Besucher auf dem Gelände der Landesgartenschau, die in diesem Sommer in Leverkusen stattfindet, reale Blumen genießen können, lädt unsere Ausstellung "Blumenstück - Künstlers Glück. Vom Paradiesgärtlein zur Prilblume" ein zu einer Reise durch die Geschichte der Blumenmalerei. Sie beginnt mit mittelalterlichen Werken der Kunst, worin sich das frühe religiöse und innige Verhältnis zur Blume zeigt, über barocke Blumen bis hin zu den ersten modernen Ansätzen im 19. Jahrhundert und führt schließlich zu den Werken aktueller Kunst. Diese bilden den Schwerpunkt der Ausstellung.

Ironische oder augenzwinkernde Sichtweisen sind in diesem Teil der Ausstellung ebenso zu finden, wie gekünstelte hybride Darstellungen von Blumen, die Lust am Dekorativen, das Spiel mit traditionellen malerischen Mustern oder digitaler Bildbearbeitung. Die Übersteigerung des Schönen, die ins Künstliche umschlägt, die Kontrastierung von Schönem und Hässlichem, das betonte Vermeiden von traditioneller Komposition, das Ausspielen des Schönen und Erhabenen - alles dies sind Strategien, die die Künstler heute in der Blumendarstellung anwenden.

Das Motiv der Blume - das zeigt die Künstlerauswahl der Ausstellung - überlebt in der zeitgenössischen Kunst in der Distanzierung oder der Provokation, in der Übersteigung und Ironisierung. Gerade in dieser kaleidoskopartigen Facettierung ist es sehr präsent und - wie es scheint ein Dauerbrenner. Die Ausstellung umfasst Beiträge von 71 Künstlerinnen und Künstlern. Es erscheint ein Katalog.

Pressetext

only in german

BLUMENSTÜCK - KÜNSTLERS GLÜCK
VOM PARADIESGÄRTLEIN ZUR PRILBLUME

mit Franz Ackermann, Nobuyoshi Araki, Alfred Atkins, Charles Aubry, Donald Baechler, Georg Baselitz, Hendrick Bergh, Karl Blossfeldt, Martin Borowski, Cecily Brown, Maurizio Cattelan, Helen Chadwick, Lovis Corinth, Juan de Arellano, Cornelis de Heem, Reiner de la Haye, Johann Baptist Drechsler, Mari Eastman, Ottmar Elliger der Ältere, James Ensor, Mark Fairnington, Fischli / Weiss, Franz Gertsch, Anton Henning, Herman Henstenburgh, Peter Hutchinson, Alexej von Jawlensky, Chris Jones, Ernst Ludwig Kirchner, August Kotzsch, Yayoi Kusama, Lady Hatton, Tim Maguire, Édouard Manet, Robert Mapplethorpe, Hiroyuki Masuyama, Tony Matelli, Ana Mendieta, Claude Monet, Paul Morrison, Viktor Müller, Gabriele Münter, Peter Nagel, Lowell Nesbitt, Emil Nolde, Marc Quinn, Fiona Rae, Albert Renger-Patzsch, Auguste Renoir, Gerhard Richter, Peter Rösel, Sam Samore, Miron Schmückle, Margriet Smulders, Christoph Steinmeyer, Stepanek und Maslin, Thomas Struth, Elaine Sturtevant, Yoshihiro Suda, Wolfgang Tillmans, Fred Tomaselli, Willem van Aelst, Abraham van Beyeren, Gossens van der Weyden, Michael van Ofen, Maria van Oosterwyck, Henricus van Weerts, Brüder Wagner, u.a.