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„Der wahre Künstler hilft der Welt durch die Enthüllung Mystischer Wahrheiten“, so steht es in einer Neonarbeit von Bruce Nauman (*1941 USA) aus dem Jahr 1967 in pinkfarbenen Lettern geschrieben. Auf die Frage, ob er selbst daran glaube, antwortete Nauman damals: „Ich weiß nicht. Ich denke, wir sollten das offen lassen.“ Heute gehört Nauman längst zu den Heroen der Gegenwartkunst. In diesem Jahr feiert er, der sich als Künstler und Pferdezüchter in New Mexico vom Kunstbetrieb konsequent fernhält, seinen 70. Geburtstag. Die Kunsthalle Mannheim würdigt sein Werk vom 28. Mai bis zum 21. August mit der großen Sonderausstellung „Bruce Nauman – Der wahre Künstler“. In Kooperation mit der Nationalgalerie Berlin, werden zehn teils raumgroße Schlüsselwerke des Amerikaners aus der Friedrich Christian Flick Collection präsentiert. Mit Rauminstallationen, Videoarbeiten, Neon- und druckgrafischen Spracharbeiten bietet die Ausstellung einen Querschnitt durch alle Facetten der faszinierenden Ideen- und Kunstwelt Naumans.

Die Kunsthalle Mannheim mit ihrer deutschlandweit einzigartigen Sammlung moderner und zeitgenössischer Skulptur ist der perfekte Ort, um dem Künstler Bruce Nauman anlässlich seines 70. Geburtstags die erste Ausstellung in der Geschichte des Hauses zu widmen. „Unser Ziel ist es, seinen exzeptionellen Begriff von Skulptur und Raum, Verantwortung und Selbsterkenntnis beispielhaft zur Anschauung und zur Diskussion bringen – und damit nach Beuys und Jetelová eine weitere internationale Position des erweiterten Skulpturenbegriffs vorzustellen“, so Kunsthallendirektorin Dr. Ulrike Lorenz.

Bruce Nauman prägt mit seinem radikalen, grenzüberschreitenden Werk, das sich auf kein Medium und keine Größenordnung, kein Ausdrucksmittel und keine eindeutige Aussage festlegen lässt, bis heute das Bild der zeitgenössischen Kunst. Von Beginn an sucht er mit seiner performativen und körperbezogenen Kunst existentielle Erfahrungen und offene Spannungsverhältnisse. Anstelle des vollendeten Werks tritt der Prozess, die künstlerische Versuchsanordnung.

Die Mannheimer Ausstellung widmet sich verschiedenen Werkgruppen des Künstlers. Ein Höhepunkt ist die komplexe „Nick-Wilder-Installation“ von 1970. Der Besucher betritt die Ausstellung durch einen räumlichen Engpass, der ihn zu irritierenden Körper- und Sinneserfahrungen zwingt. Neben frühen Videos und raumgreifenden Skulpturen, Neon- und Spracharbeiten, animiert die Ausstellung auch mit „Body Pressure“ von 1974 zur Teilhabe an der Vollendung des Werks und zu Selbsterkenntnis. Ein weiteres Highlight ist die überwältigende Sieben-Kanal-Videoprojektion „Mapping the Studio“ aus dem Jahr 2001. Sie zielt ins Ideenzentrum des singulären Werks von Nauman: das Tun des Künstlers als exemplarischer Testfall von kreativem Weltverhalten.

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Bruce Nauman
Der wahre Künstler