press release only in german

Eine ungewöhnliche Ausstellung in der Kölner Innenstadt

Parallel zur Internationalen Kunstmesse "art cologne", die vom 8. – 15.11. in den Deutzer Messehallen stattfindet, werden sowohl die Messebesucher als auch die Flaneure in der Innenstadt einem ungewöhnlichen Projekt begegnen.
 Auf namhaften und zentral gelegenen Plätzen werden ca. 50 große, rechteckige, grau-weiße Baucontainer mit einem (serienmäßig) unter dem Dach verlaufenden roten Linienband stehen. Im ersten Moment werden diese mobilen Räume im Stadtbild irritieren – schon allein deshalb, weil sie sonst nicht da sind und nun mit ihrer schlichten Präsenz, Größe und Anzahl auffallen. Vorbeilaufende werden sie zunächst ignorieren, sich aber doch bei der Begegnung mit einem zweiten und dritten Container neugierig fragen, was es damit auf sich hat, ob man sie von außen einsehen oder gar begehen kann.
Und sie werden, wenn sie ihrer Neugier nachgehen und in Fenster schauen oder die Türe öffnen, überrascht sein. Denn in jedem der 50 aufgestellten Container sind Installationen von jeweils einem Künstler bzw. einer Künstlerin zu sehen. Eine temporäre Kunst also, die man en passant wahrnehmen kann, bei der man verweilen und über die man mit weiteren Passanten reden kann.

Mit diesem ungewöhnlichen Ausstellungsprojekt Brückengang werden nicht nur die Kunst-interessierten und Messebesucher auf der anderen Rheinseite angesprochen. Hier wird ein Forum zur Begegnung mit vorwiegend junger Kunst geschaffen, das den Zufall mit einkalkuliert und auch den Laien die Möglichkeit bietet, Kunst "umsonst und draußen", eben nicht in einer Galerie oder in einem Museum zu erleben. Ein Info-Container, Prospekte mit Lageplan, ein Katalog zur Ausstellung und qualifiziertes Führungspersonal helfen bei der Suche nach den Standorten der Container, geben auch inhaltliche Auskünfte und lassen die interessierten Besucher nicht allein. Vielleicht, und das wäre ein wünschenswertes Ziel dieses engagierten Projekts, wird bei einigen das Interesse für kunst geweckt, und vielleicht findet so manch eine(r) daraufhin den Weg ins Museum oder Atelier. Denn immerhin sind schließlich nur etwa 5 % der Gesamtbevölkerung kinstinteressiert.

Nach dem Projekt könnten es ein paar mehr werden ... Alexander Pey und Claudia Calzolari, die die Idee zu dieser Ausstellung hatten und mittlerweile viele Personen aus der Wirtschaft und der Kunstbranche als Partner zur Mitwirkung gewinnen konnten, wollen Hemmschwellen abbauen und Kommunikation über Kunst fördern. Sie wollen sie zu den Leuten auf die Straße bringen und zudem vor allem jungen Künstlerinnen die Möglichkeit zur künstlerischen Selbstdarstellung bieten. Der Ausstellungstitel ist vieldeutig und vielversprechend zugleich. Denn mit "Brückengang ist sowohl der geographische Brücken-schlag vom Rechtsrheinischen zum Linksrheinischen gemeint – als auch der inhaltliche: von etablierter zu junger Kunst, von Kunst zum Betrachter, vom Sehen zum Reden", so die Initiatoren. Darüber hinaus ist das Vorhaben, Rauminstallationen zu präsentieren, eine Reaktion auf eine aktuelle Kunstrichtung. Künstler reizt es heutzutage, auf einen vorgefundenen Raum zu reagieren und zu intervenieren. Sie verleihen dem statischen Raum Dynamik, indem sie ihn temporär verändern und damit ein Kunstwerk schaffen, das nicht von Dauer geprägt ist. Die Mobilität der räumlichen Container, die temporär angelegten Kunstwerke und die wandern-den Besucher geben der Ausstellung ihr eigentliches und sehr zeitgemäßes Gepräge.

Insgesamt sind über 80 KünstlerInnen – nicht nur aus Köln – eingeladen worden, Vorschläge einzureichen. Eine hochkarätig besetzte Jury wird Mitte August aus diesen Vorschlägen fünfzig auswählen, die dann von den jeweiligen Künstlern realisiert werden. 
 Die Schirmherrschaft für das Projekt hat die designierte Kulturdezernentin, Marie Hüllenkremer, übernommen. Dr. Volker von Courbière, Geschäftsführer des gemeinnützigen Kommunikations- und Medienzentrums KOMED GmbH hat mit viel Engagement zur Realisierung beigetragen und die Trägerschaft übernommen. Die Firma GE Capital Modular Space stellt die Mehrzahl der Container zur Verfügung. Weitere Partner sind der Bundesverband deutscher Galerien e.V., das städtische Kulturamt, der City Marketing Köln e.V., die Wirtschaftsvereinigung e.V. NRW, die Hochtief AG Köln, der Landschaftsverband Rheinland und zahlreiche Privatpersonen.

Engagierte Paten werden noch gesucht, die durch den Erwerb einzelner Container das Projekt mit unterstützen. Schließlich wird am Ende der Ausstellung ein(e) Künstler(in) für ein einjähriges Stipendium ausgewählt, das von Privat- und Geschäftsleuten unterstützt wird.
 Und vielleicht wird es Brückengang nächstes Jahr wiedergeben ...

Ein Kunstprojekt von Alexander Pey und Claudia Calzolari

Veranstalter: KOMED | Kommunikations- und Medienzentrum im MediaPark Köln

Schirmherrschaft: Marie Hüllenkremer | Kulturamt Köln

only in german

BRÜCKENGANG -
Container-Installationen im öffentlichen Stadtraum von Köln

künstler:
Anna Anders, Dan Asher, Heike Kati Barath, Walter Dahn, Ursula Damm, Mark Formanek, Lutz Fritsch, Beate Geissler / Oliver Sann, Stefan Hoderlein, Candida Höfer, Birgit Kalaman & Jung-Schmitt, Inge Kamps, Andreas M. Kaufmann, Thomas Klegin, Andrea Knobloch, Norbert Kostka, Luka Lasareishvili, Tilman Lothspeich, Heike Mutter,Tazro Niscino, Karen Oldenburg, Adrian Schoormans, Nicola Schrudde,Björn Schülke, Boy & Erik Stappaerts, Ulrich Strothjohann, Brigitta Weimer, Annette Weisser, Iskender Yediler, Vadim Zakharov

kuratoren:
Claudia Calzolari, Alexander Pey

ort:
Innenstadt Köln