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Der Bildhauer Bruno Gironcoli wurde von Kasper König, Direktor des Kölner Museum Ludwig und diesjähriger Kommissar für die Biennale-Teilnahme Österreichs, ausgewählt, die Alpenrepublik in Venedig zu vertreten.

Bruno Gironcoli, 1936 in Villach, Kärnten geboren, gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Gegenwartskünstler. Als großer Einzelgänger, hat er ein komplexes und auch irritierendes Werk mit unverwechselbaren symbolhaften Formen und Chiffren geschaffen. Durch sein Werk und seine engagierte Tätigkeit als Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien hatte er großen Einfluss auf mehrere Künstlergenerationen.

Gironcoli wuchs in Kärnten und Tirol auf. 1951 nahm er in Innsbruck eine Goldschmiedelehre auf und begann nach der Gesellenprüfung seine künstlerische Ausbildung. Von 1957 bis 1959 sowie 1961 und 1962 studierte er an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, anschließend hielt er sich in Paris auf, wo er in der Arbeit von Alberto Giacometti den wichtigsten künstlerischen Impuls für sich entdeckte.

In den sechziger Jahren beschäftigte sich Gironcoli mit Objekten aus Holz, Nylon, Eisen, Aluminium, Glas-Pech und Draht. Monsignore Otto Mauer präsentierte 1968 seine Arbeiten erstmals in einer Einzelausstellung in der Galerie nächst St. Stephan. In den siebziger Jahren schuf er Objektarrangements aus Gegenständen des täglichen Lebens wie Putzutensilien, Schuhe, Besteck, Steckdosen, die sich mehr und mehr zu bedrohlichen Maschinenparks auswuchsen. Später verdichteten sich die Rauminstallationen zu geheimnisvollen, assemblageartigen Skulpturen, zu riesenhaften organischen Skulptur-Agglomeraten aus Eisen, Holz und Kunststoff in Gold-, Silber- oder Kupferfarben. Diese komplexen, vielteiligen Plastiken lassen an organische Maschinen denken.

Gironcoli, der 1993 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet wurde, nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil. Für eine Ausstellung in Budapest musste ein Teil der Mauern ausgebrochen werden, um eine riesig große Gironcoli-Skulptur überhaupt ins Museum zu bringen. Die Anlieferung von 16 Skulpturen für die Ausstellung "Die Ungeborenen" 1997 im Museum für angewandte Kunst, konnte nur über 14 Nächte hinweg in Spezialtransportern erfolgen. Zwei Skulpturen aus dieser Werkserie werden nun auf der 50 Biennale di Venezia (15. Juni - 2. November 2003) gezeigt.

Karl Pfefferle präsentiert parallel zur Biennale Skulpturen und Arbeiten auf Papier des 66 jährigen Künstlers. Seine Papierarbeiten sind stark farbig angelegt und für Bildhauerzeichnungen ungewöhnlich malerisch ausgeführt.

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Bruno Gironcoli
Skulpturen - Arbeiten auf Papier