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Lotta Weigl

Schiller sagt: "Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst." In Lotta Weigls Arbeiten zeigt sich die Kunst ganz im Sinne Schillers, da aber das Leben Zentrum künstlerischer Arbeit ist, zieht sich der Ernst durch Bilderwelten, in denen kuriose Dinge ihr eigenes Leben zu führen scheinen. Da versammeln sich Fliegenpilze zu sonderbaren Treffen oder die uns aus Poesiealben vertrauten Lackbildchen mit ihren rotbackigen Kindern, verlieren ihre Unschuld und werden zu verführten Verführern. Wir blicken abwechselnd in einen grelle, lustvoll beschwingte Welt und taumeln im nächsten Augenblick eine Sekunde über dem Abgrund. www.lottaweigl.de

Dania Burger

Dania Burgers Interesse entwächst einer Begierde die sie in sich selber untersucht. Sie wirft ihren künstlerischen selbstanalytischen Blick aus ihrem Körper hinaus auf eben die Bedingungen dieses Körpers und beschreibt diesen als biologisches wie psychisches Gewebe, als Schauplatz organischer wie seelischer Auseinandersetzung. Dies ist schon in ihren Studien erkennbar, denn die scheinbar wissenschaftlichen Zeichnungen von Organen machen diese auch als Teil ihres psychologischen Organismus sichtbar. Diese Herauslösung oder Abstoßung der Organe vom (eigenen) Körper führt zu Rauminstallationen in denen die Künstlerin oft wissenschaftliche Schritte durch den Körper unternimmt, gefundenes zu Ornamenten oder Muster zusammenfügt, so als gälte es, den Körper als einen zweiten Körperinnenraum um sich herum neu zu errichten. (Stefan Dillemuth)

Mette Thiessen

Mette Thiessen arbeitet mit Zeichnung und Papiercollage, Figuren und Landschaft. Sie benutzt verschiedene Techniken in der Zeichnung, sowohl traditionelle als auch moderne. Die Figuren sind entweder mit Bleistift in traditionell naturalistischem Stil gezeichnet oder mit Feder eher graphisch stilisiert. Diese werden dann beispielsweise mit collagierter Kleidung kombiniert. Eventuell hat sie danach darauf gezeichnet. Es entstehen Mischungen aus verschiedenen technischen Elementen, welche aus verschiedenen Kunstgeschichtlichen Epochen stammen. Das Motiv ist Figur in der Landschaft. Die Landschaft ist ein Raum zwischen Stadt und Natur oder den grünen Randgebieten in der Stadt, Orte die weder das eine noch das andere sind, sondern Leerraum repräsentieren. Ein Leerraum zwischen Stadt und Natur, einen Leerraum zwischen Kontrolle, Vernachlässigung und Wildnis. Einen metaphorischen Leerraum zwischen Mensch und Natur. Diese Orte können nie "heimliche"/"häusliche" werden, sind aber häuslicher als in der Stadt oder in einem Gebäude, in dem man lebt. Die Figuren sind weibliche. Sie befinden sich in diesen "Leerraum-Landschaften" und machen gar nichts. Sie stehen, sitzen oder liegen nur. Sie sind nicht zu Hause, haben aber trotzdem diese Randorte aufgesucht als ob sie sich trotz alledem dort wohler fühlen als in der Stadt. Sie kommunizieren nie miteinander. Eigentlich könnte jeder auf seiner eigenen Insel stehen. Und in dieser Art entsteht um jede Figur herum dieselbe Art von Leerraum wie in der Landschaft. Man kann es auch als ein Bild von Identitätsverlust oder Suche nach Identität sehen. Alle Figuren sind ausgesetzt, entfremdet in Beziehung zu diesen Orten und entfremdet in ihrem eigenen Körper.

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Dania Burger, Lotta Weigl, Mette Thiessen