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Es ist uns eine große Freude, mit der Ausstellung "Von Neuem" die dauerhafte Zusammenarbeit von Stef Burghard ( 1971) und Romy Richter ( 1977) unter dem Namen BURGHARD anzukündigen. Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 1. September von 18 bis 21 Uhr möchten wir Sie herzlich einladen.

Im Zentrum der Ausstellung steht der Begriff Skulptur, der auf vielschichtige Weise untersucht wird. Von kleinen Papierarbeiten über Skulpturen aus Marmor bis hin zu architektonischen Einbauten in der Galerie führt der Weg über die Reduktion des Blicks, des Materials, der Form zu einem eher theoretischen Konzept von Skulptur.

"Von Neuem" schließt unmittelbar an die erste Ausstellung von Stef Burghard bei Jan Winkelmann / Berlin an. Wie im vergangenen Jahr wird auch in dieser Ausstellung die architektonische Struktur der Galerie mittels temporärer Einbauten stark verändert. Beim Betreten der Galerie schiebt sich dem Betrachter eine künstliche Raumecke entgegen. Dahinter öffnet sich ein Korridor in den rückwärtigen Teil der Galerie.

Entgegen der sonstigen Bewegungsrichtung betritt man die Ausstellung durch den hinteren Ausstellungsraum. Ein geschlossener Kubus nimmt den größten Teil dieses Raumes ein und reduziert ihn auf einen schmalen umlaufenden Gang. Die Wände des Kubus dienen als Display-Struktur für eine Serie von neuen Cut-outs. Das sind Anzeigen aus Kunstmagazinen, deren Textinformation ausgeschnitten wurde. Die vermeintlichen Bilder entpuppen sich als redundant gemachte Werbung und rekurrieren so auf Zusammenhänge von Aufmerksamkeitsökonomien und Inszenierung.

Nach dem schmalen Umgang öffnet sich der Blick in einen künstlichen Raum ohne Fenster. Hier sieht sich der Betrachter drei weißen Marmorskulpturen gegenüber, die an überdimensionierte japanische Kieselsteine erinnern. Die Skulpturen werfen künstliche, geometrisch geformte Schatten aus Teichfolie, was ihre konstruierte Natürlichkeit unterstreicht.

Durch dieses Spiel zwischen Künstlichkeit und Natürlichkeit reflektieren die Skulpturen ihre eigene Präsenz und Vermittlung. Dennoch begegnen sie dem Betrachter ebenso unmittelbar wie sich die Ausstellungsarchitektur als eine Art begehbare Skulptur vermittelt. Raumeindruck und skulpturales Erlebnis sind nahezu körperlich erfahrbar und verweigern sich trotzdem einer singulären Lesart.

Ohne formal zu zitieren eröffnen die Arbeiten Referenzfelder in diverse Kontexte, die auf inhaltlicher Ebene maßgeblich für die Arbeit BURGHARDS sind. Dabei bildet die Idee von Moderne und ihren Missverständnissen eine Art Grundlage. Sei es das ästhetisierte Leben der Case-Study-Houses der 40er und 50er Jahre, oder die Ästhetisierung der Selbstdarstellung in Anzeigen von Kunstmagazinen. Jeweils werden die Probleme der Inszenierung aufgegriffen und extrahiert.

Überlegungen zu ästhetisierter Umwelt, zur Problematik und Bedeutung von Gestaltung, sei es auf der Ebene der Typographie, sei es im Rahmen von Architektur schließen sich an. Medientheoretische Ansätze bilden für beide Felder den gedanklichen Hintergrund und schreiben sich in die jeweilige Arbeit ein.

Neben der Ausstellung ist von BURGHARD die permanente Installation "ROT" im Keller der Galerie zu sehen. Hier haben sie ein Raumkonzept geschaffen, durch das der Keller neben seiner Funktion als Lager mittels verschiedener Einbauten der Künstler eine zweite Ebene als Display für die Präsentation von Kunst erhält. Ortsspezifisch angelegt und dauerhaft installiert kommt der Raumstruktur als Gesamtes eine Bedeutung zu, die über die rein funktionale Ebene der Raumorganisation hinausreicht.

Pressetext

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BURGHARD  (Stef Burghard / Romy Richter)
VON NEUEM