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17.12.2022 - 22.01.2023
Vernissage: 17.12.2022, 11.00 Uhr

Cantonale Berne Jura 2022

Eins zu Drei war die Chance der Bewerberinnen für die diesjährigen Weihnachtsausstellungen der Kan- tone Bern und Jura. 177 Künstlerinnen haben es geschafft und einen Platz in einem der zwölf teilnehmen- den Häuser gefunden Im Kunstmuseum Thun sind rund 50 Werke von 26 Kunstschaffenden zu sehen. Neue Austragungsorte sind in diesem Jahr das Museum Franz Gertsch in Burgdorf und das Kunsthaus Steffisburg, das im vergangenen Jahr als Gast eingeladen war.

Bewusst wurde dieses Jahr auf ein verbindendes Thema der Ausstellungen verzichtet. Zentral für die Aus- wahl war vielmehr, ob die Werke und Positionen zum jeweiligen Haus passen, strategisch wie architekto- nisch. Inhaltlichen Tendenzen wurde im Gegensatz zu den vergangenen Jahren kein Gewicht bei der Aus- wahl zuteil. Eine bewusste Entscheidung, die nach zwei Jahren Pandemie und weltweiten Krisen ein Zeichen für Offenheit sein soll. Dementsprechend sind viele Techniken und Medien vertreten. Die diesjährige Jury bestand aus Sibylla Walpen (KobiK), Helen Hirsch (Direktorin), Claudia Blank (Wissenschaftliche Mitarbeite- rin), Claudio Moser (Künstler) sowie Frédérique Hutter (art advisor). «Das Publikum soll sich sein eigenes Bild machen können, ohne Vorgaben der Kuration», so Direktorin Helen Hirsch, «sollte ich jedoch einer inhaltli- chen Tendenz nachspüren, würde ich sagen, dass viele der Werke für mich eine Fragilität und Intimität auf- weisen, die man als Zeitgeist deuten kann, wenn man möchte». Malerei wurde am häufigsten eingereicht, was vergleichbar seismographisch zu werten sei.

Intimität und Schweizer Geschichte
Eine der ausstellenden Künstlerinnen ist die 30-jährige Olivia Abächerli. Sie verbindet in ihrem Schaffen Per- sönliches mit der Frage nach dessen politischem Potential. Im gezeigten Video geht es um Ibu Silla, eine Frau aus Indonesien, die einem Schweizer Söldneroffizier vor 200 Jahren als Haushälterin und Sklavin diente. Ausgehend von historischen Dokumenten stellt die Künstlerin eigene Spekulationen an und wirft Fragen zur Rolle der Schweiz im Kolonialismus auf.

Spielfreudige Objekte
Die 35-jährige Künstlerin Laura Mietrup zeigt ihre 2019 entstandene raumgreifende Installation «...und bauen eine Leiter». Die schwarze Leiter, die neben Leiter auch Stuhl sein könnte, gesellt sich zu weissen Gipstafeln, bunten Kugeln und einem goldenen Ring. Alles wirkt auf den ersten Blick zufällig angeordnet, er- innert an einen Spielplatz. Oder stehen alle Objekte doch an einem ganz bestimmten Platz?

Künstlerinnen

Olivia Abächerli (1992)
Edi Aschwanden (1957)
Nora Brägger (1996)
Peter Clemens Brand (1972)
Seline Burn (1995)
Raffaella Chiara (1966)
Elisa Daubner (1981)
Noemi Eichenberger (1986)
Rainer Eisch (1967)
Sara Gassmann (1980)
Otto Grimm (1955)
Christoph Gugger (1985)
Andrea Heller (1975)
Sarah Hugentobler (1981)
Jeanne Jacob (1994)
Barbara Meyer Cesta (1959)
Laura Mietrup (1987)
Bianca Pedrina (1985)
Karoline Schreiber (1969)
Tanja Schwarz (1987)
Reto Steiner (1978) Timo Ullmann (1987)
Hansueli Urwyler (1936)
Wolfgang Zät (1962)
Hannes Zulauf (1992)
Véronique Zussau (1962)

Veranstaltungen

17. Dezember Kinder-Vernissage, 11.15 – 12.15 Uhr
21. Dezember Einführung für Lehrkräfte, 17.30 – 18.30 Uhr
04. Januar Rundgang mit Helen Hirsch, Direktorin, 18.15 Uhr
07. Januar Cantonale Circuit
(Tour durch die Berner Institutionen, Infos unter www.cantonale.ch)
08. Januar Mitmischen, 15.00 – 17.00 Uhr
08. Januar Offenes Zeichnen, 10.00 – 12.00 Uhr
11. Januar Werkgespräch mit Kunstschaffenden und Helen Hirsch, Direktorin, 18.15 Uhr
13. Januar Art Slam, 17.00 Uhr
18. Januar Werkgespräch mit Kunstschaffenden und Claudia Blank, Wiss. Mitarbeiterin, 18.15 Uhr