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In der neusten CARAVAN-Ausstellung im Aargauer Kunsthaus überrascht die junge Zürcher Künstlerin Esther Kempf mit neuen Arbeiten, die sie für das Aargauer Kunsthaus geschaffen hat. Die jüngste CARAVAN-Ausstellung im Aargauer Kunsthaus präsentiert die Zürcher Künstlerin Esther Kempf. Sie ist eine präzise Erforscherin des Alltäglichen und Hinfälligen. Die Künstlerin pflegt einen geradezu ironisch-liebevollen Umgang mit gewöhnlichen Gegenständen wie Milchtüten, Klebestreifen, Möbelstücken, Streichhölzern oder Zimmerpalmen, die ihr als künstlerisches Material dienen.

Diese Objekte erlangen durch ihr geschicktes Arrangieren eine neue Identität. So formieren sich beispielsweise ein Lineal, eine Papierrolle, ein Stift und herunterhängende Tapetenfetzen in einer Raumecke unvermittelt durch die Veränderung des Betrachterstandpunktes zu einem Tisch, der in den Raum zu ragen scheint. Viele der installativen Arbeiten von Esther Kempf erschliessen sich erst durch die Begehung des Raumes. Aber auch ihre Objekte, Fotografien und Videoarbeiten fordern einen zweiten Blick des Betrachter ein, denn ihre Werke siedeln sich an der Schnittstelle zwischen Illusion und Wirklichkeit an. Anders als das klassische Trompe l'œil, in dem die Künstler die Bildherstellung verbergen, um die möglichst perfekte Illusion zu schaffen, betont Esther Kempf durch die Materialwahl und ihre Inszenierung geradezu die Mechanismen der Illusionswerdung.

Die Auseinandersetzung mit den architektonischen und atmosphärischen Gegebenheiten eines Ausstellungsortes sind zentral für die Künstlerin. Ihre künstlerischen Ideen entstehen meist vor Ort. So wird uns Esther Kempf auch im Aargauer Kunsthaus mit einer neuen Arbeit für die Ausstellungsreihe CARAVAN überraschen. Esther Kempf (*1980), geboren in Kamerun und aufgewachsen in Zürich, lebt und arbeitet in Zürich. Sie hat von 2001 bis 2005 Bildende Kunst an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam studiert.

Bisherige Ausstellungen (Auswahl): August in Art Biannial, Varna (2010); C'est quoi, ton prénom?, Institut für Moderne Kunst, Nürnberg (2010); OGSM, Whitespace Gallery, Bangkok (2010); Stipendiatenausstellung Binz 39, Zürich (2010); Als ob, Kunstraum Walcheturm, Zürich (2009) Offset, Galerie Brigitte Weiss, Zürich (2009); Unter 30 VI, Kunsthaus Langenthal, Langenthal (2008); Swiss Art Awards, Kiefer Hablitzel Wettbewerb, Messezentrum, Basel (2008); Stipendienwettbewerb der Stadt Zürich 2007 Helmhaus, Zürich (2007); Gleis 2, Künstlerinitiative 1646, Den Haag (2006); Second Floor, Galerie Moira, Utrecht (2006). Auszeichnungen (Auswahl): Preis der Dr. Georg und Josi Guggenheimstiftung (2008); Kiefer Hablitzel Preis (2008).

CARAVAN - die 2008 neu geschaffene Ausstellungsreihe für junge Kunst bietet dem Publikum des Aargauer Kunsthauses Begegnungen mit der jungen Schweizer Kunstszene sowie Gelegenheit, noch nicht etablierte Positionen zu entdecken. Der Name CARAVAN ist Programm; Künstlerinnen und Künstler bespielen mehrmals pro Jahr unterschiedliche Räume des Aargauer Kunsthauses. Diese "mobilen Interventionen" treten in einen Dialog mit dem Gebäude, der Sammlung und dem Programm des Kunsthauses und erschliessen dem Publikum neue Sichtweisen. Bewusst wird somit kein abgeschlossener Projektraum für junge Kunst eingerichtet, sondern eine Verflechtung von jungen Positionen mit den übrigen Angeboten des Kunsthauses gefördert. Somit wird CARAVAN an immer wieder anderen ? vielleicht auch überraschenden ? Orten des Aargauer Kunsthauses Halt machen.

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Esther Kempf
CARAVAN 3/2010
Kuratorin: Katrin Weilenmann