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Der Betrachter tritt von der Straße in den mit schwarzer Folie ausgekleideten Galerieraum. Der Blick nach innen geht ins Nichts, nur unterbrochen durch aufblitzende Widerspiegelungen von draußen: fahrende Autos, meist eilig gehende Menschen vor der Häuserfront der gegenüber liegenden Straßenseite. Allgegenwärtig ist der permanente Verkehrslärm, er wirkt noch durchdringender aufgrund der Dunkelheit. Am Ende des Ausstellungsraumes führt eine Treppe in einen kleinen Keller. Der Lärm nimmt ab.

Der Blick des Betrachters wandert auch hier an schwarzen Wänden entlang, bis er an einem Erinnerungsfoto aus den 50er Jahren der DDR hängenbleibt: zu sehen ist ein zum Lieferwagen umgebauter Opel aus den 30er Jahren. Das Auto steht auf einem städtischen Platz umgeben von einer jungen fröhlichen Familie. Am Steuer des Wagens sitzt freudestrahlend ein etwa zehn jähriger Junge. Der Ausstellungsraum wird zum Projektionsraum. Dem Verweis auf das Heute steht die Erinnerung gegenüber, die jeder in sich trägt. Paradies?

Carl Vetter geboren 1949 in Weimar, lebt in Hamburg. 1971-1978 Studium in Hamburg bei Kai Sudeck und Bodo Baumgarten. Seit 1978 Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Stipendien im In- und Ausland. Auseinandersetzung mit Landschaft, Natur- und Innenräumen, in den letzten Jahren besonders über Licht und Klang. Aktionen im Freien, Installationen in Kulturräumen.

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Carl Vetter - Freiheit
Fotoinstallation