Kunstsammlung Deutsche Bundesbank, Frankfurt

Deutsche Bundesbank | Wilhelm-Epstein-Straße 14
60431 Frankfurt

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Geländer erscheinen hierzulande im öffentlichen Raum als so selbstverständlich, dass man sie fast nicht mehr bemerkt. Achtet man jedoch darauf, sind sie überall zu entdecken: in den Fußgängerzonen, in Schwimmbädern oder an Feldwegen. Sie sollen uns davor bewahren, irgendwo hineinzufallen; umgekehrt schützen sie sensible Räume vor unachtsamen Passanten.

Carola Keitel hat sich dieses Gegenstandes angenommen. Sie stellt originalgetreue, solide gebaute Metallgeländer mitten in den Raum und führt damit die Objekte, die wir im Alltag nur unterschwellig wahrnehmen, in unser Bewusstsein. Dabei provozieren die Barrieren Fragen: Was grenzt dieses scheinbar sinnlos im Weg stehende Gitter ab? Wohin führt das vermeintliche Treppengeländer, wenn sich der Boden nicht öffnet?

Indem Carola Keitel in ihren Plastiken die so selbstverständlichen Formen der Geländer aufgreift, eröffnet sie einen Widerspruch zwischen der unvoreingenommenen Anerkennung der Nützlichkeit derselben und der ganz anderen, zweckfreien Sinnhaftigkeit von ästhetischen Objekten. Sie reflektiert den Kredit an Selbstverständlichkeit, den wir den Begrenzungen im Alltag geben und führt durchaus ironisch vor, dass die Rationalität dieser Strukturen nicht immer gegeben ist. Dass die Geländer, stehen sie selbst im Mittelpunkt, darüber hinaus eine ästhetische Qualität entwickeln, ist ein nicht unwesentlicher Aspekt des Werkes.

Carola Keitel wurde 1983 in Bad Friedrichshall geboren. Von 2006 bis 2011 studierte sie an der Kunsthochschule Kassel. Im Jahr 2004 erhielt sie das Otto Rombach-Stipendium, Heilbronn; von 2007 bis 2011 wurde sie vom Cusanuswerk, Bonn gefördert und 2013 erhielt sie u.a. eine Projektförderung durch die Kunststiftung NRW in Düsseldorf.

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Carola Keitel

Kuratoren:
Iris Cramer