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Warhol hat Stars durch seine Kunst unsterblich gemacht. Für seine berühmten Portraits von Marilyn Monroe, Elvis Presley oder Mao hat der Künstler oft auf bestehendes Bildmaterial aus der Presse und der Werbung zurückgegriffen und diese vorgefundenen Bilder zu Werken von enormer ikonischer Präsenz verdichtet. Diese Werke haben nun ihrerseits wiederum Eingang in jene Medienwelt gefunden aus der ihre Vorlagen stammten und werden bis heute immer und immer wieder in den unterschiedlichsten Kontexten reproduziert.

Die Ausstellung zeigt, ausgehend von Hauptwerken aus der Sammlung Marx exemplarisch, inwiefern sich die ins Zeitlose reichende Wirkung seiner Kunst einer eigenwilligen Mischung aus Konstruktion und Dekonstruktion verdankt: Warhol überhöht das Bild der Stars, zeigt Einzelmotive ebenso wie Wiederholungen des Immergleichen. Er schafft damit Bilder von Kultstatus, die die Aura des Einzigartigen und des Seriellen gleichermaßen ausstrahlen. Denn neben der Überhöhung der Pop-Ikonen vervielfältigt Warhol deren Wirkung ganz nach dem Prinzip eines gut gehenden Markenartikels und macht auch vor der eigenen Person nicht Halt: Die Marke Andy Warhol ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Bildmaschinerie. Mit den populären Bildern der Stars wird auch der Künstler selbst zum bewunderten Star, zum Image einer selbst geschaffenen, gleichzeitig massenwirksamen, glamourösen Bildkultur.

Kult des Künstlers

Der Künstler ist die zentrale mythische Figur des Abendlandes. Seit Jahrtausenden wird er in immer neuer Gestalt verehrt: als Prometheus, Prophet, Genie oder Übermensch. Dieser Künstlerkult wird 2008 zum großen Thema der Staatlichen Museen zu Berlin. Der herausragende Ort ist die Nationalgalerie, die 1876 als nationale Kultstätte für die Meister der internationalen Gegenwartskunst gegründet wurde. Sie wird im Herbst 2008 die Hauptbühne für den großen "Ring" der Kultkünstler sein.

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Celebrities.
Andy Warhol und die Stars
Sammlung Marx und Leihgaben
Im Rahmen von Kult des Künstlers
Kuratoren: Anette Hüsch, Joachim Jäger