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Eröffnung: Freitag, 29. August 2008, 18.00 bis 21.00 Uhr Der Künstler wird anwesend sein.

Im Rahmen von Suzie Q Projects freuen sich Birgid Uccia und Bob van Orsouw, erstmals in der Schweiz eine Einzelausstellung mit den Malereien von Charles Karubian realisieren zu können. Karubian wurde 1970 in Los Angeles geboren, wo er heute lebt und arbeitet.

Karubian bekennt sich zur Tradition der westlichen Stillleben- und Porträtmalerei, da der Rückgriff auf diese Gattungen seine Selbstbehauptung als Maler ermöglicht. In dieser Hinsicht bezeichnet er das Herstellen von Stillleben und Porträts als „existential exercises“. Doch bleibt der Umgang damit „essentially ironic“, da sich Karubian von der „Last“ überkommener ikonographischer Imperative und symbolischer Ordnungen befreit sieht.

Karubian lässt in seinen in dunklen Farb- und Lichtabstufungen gehaltenen Ölbildern die Grenze zwischen den klassischen Gattungen verschwimmen. So trifft man in seinen Werken auf die Koexistenz verschiedenster Motive, wie Blumen, Tiere, menschliche Organe, technische Instrumente, Abfalldosen etc. Augen und Hände flottieren frei im Bildraum, indem sie losgelöst vom Körper mit üppigen Früchtearrangements und übergrossen Insekten kombiniert werden. Der Künstler verzichtet auf eine detailgetreue Abbildung, vielmehr ist er an der Lichtführung und der Komposition der Bildelemente interessiert.

Zwar ist die Vergänglichkeit ein immanenter Aspekt in Karubians Bildprogramm. Denn er ersetzt das kostbare Tafelgeschirr und die Sanduhr traditioneller Stillleben durch technische Messinstrumente und digitale Displays. Gleichzeitig jedoch verzichtet er in seinen in lockerem Duktus ausgeführten Malereien auf eine überschaubare Anordnung der Gegenstände. Vielmehr türmen sich diese ohne inneren Zusammenhang wie Warenberge im Bildraum auf. Ihrer Disparatheit haftet mitunter etwas Unheimliches an. Ebenso widerspricht er der Einheit des physiognomischen Ausdrucks, wie er aus der klassischen Porträtmalerei bekannt ist. Indem Karubian immer wieder vereinzelt das menschliche Auge malt, reflektiert er nicht nur das Verhältnis von Bild und Betrachter, sondern auch die Deutung der Tradition vor dem Hintergrund heutiger Seh- und Denkgewohnheiten. Gleichermassen werden gesellschaftliche Themen wie Krieg, Sexualität und Gewalt zu Bedeutungsträgern; sie werden vom Künstler zu „culture-defining aspects“ erklärt und gewinnen innerhalb der von ihm verwendeten klassischen Bildgattungen eindrücklich Gestalt.

Birgid Uccia

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Charles Karubian
Kuratoren: Birgid Uccia / Bob van Orsouw