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Wir freuen uns, die erste Ausstellung von Charlie White (geb.1972) in Deutschland anzukuendigen. Der in Los Angeles lebende Kuenstler stellt mit Everything is American eine Serie von Fotografien vor, die Mythen und Momente aus der amerikanischen Geschichte re-inszeniert, um eine revidierte Geschichte der menschlichen Gewalt zu konstruieren.

Die Portraits aus Whites neuer Serie schaffen eine faszinierende Spannung zwischen Fiktionalem und Erkennbarem, die vom Blick der jungen Susan Atkins waehrend des Tate-La-Bianca-Mordprozesses bis zum maertyrerhaften Pathos einer verletzten U.S.-amerikanischen Turnerin reicht. Selbst wenn die Fotografien ganz anonym und poetisch erscheinen, enthaelt jedes Motiv einen subtilen Unterton, der unausweichlich Teil einer amerikanisch Erzahlung ist.

Kein Bild der Serie ist wirklich unschuldig; obwohl in den Fotografien kaum Blutvergießen dargestellt oder tatsaechlich ausgefuehrt wird, ist die Serie von Gewalt durchzogen. Was auch immer die eigene, immanente Brutalitaet der von White portraetierten Figuren sein mag, sie werden vom Kuenstler gleichzeitig als Opfer gezeigt, unfaehig, sich aus einer alles durchdringenden nationalen Mythologie zu befreien.

Everything is American ist Whites erste ausfuehrliche Auseinandersetzung mit dem Sujet Portrait und weicht insofern von seinen bisherigen, groesser angelegten fotografischen Szenarien ab. Der intime Fokus dieser sieben Bilder ermoeglicht eine provozierende Betrachtung des Wechselspiels von historischen Charakteren, fiktionalen Personen und klassischen Sujets.

Charlie White ist Assistant Professor und lehrt im Studiengang Master of Fine Arts an der School of Fine Arts, University of Southern California. Er studierte Bildende Kuenste an der School of Visual Arts, New York, sowie im Graduiertenprogramm am Art Center College of Design, Pasadena, Kalifornien.

Zu seinen letzten Ausstellungen gehoeren Otherwise: Phantastic Art, Oberoesterreichisches Landesmuseen, Linz; Norton Museum of Art, Florida; I Feel Mysterious, Palm Beach Institute for Contemporary Art und Dark Palaces, im Santa Monica Museum of Art, Kalifornien.

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