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In seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland führt der thailändische Künstler Chitti Kasemkitvatana Recherchen und Beobachtungen aus Geometrie, Teilchenphysik, westlicher und östlicher Philosophie sowie der Kulturgeschichte Thailands und der aktuellen politischen Lage des Landes zusammen. Verschiedene wissenschaftliche und poetische Raum-Zeit Konzepte, wie etwa das Kalpa in der hinduistischen und buddhistischen Kosmologie, werden einander gegenübergestellt und die antike Vorstellung eines Dodekaeder-förmigen Universums mit neueren Erkenntnissen von Astrophysikern wie Jean-Pierre Luminet verknüpft.

Kasemkitvatana interessiert dabei die Frage, inwieweit unterschiedliche Raum-Zeit Vorstellungen soziale Strukturen und den individuellen Alltag beeinflussen und inwiefern sich diese als Dialog oder auch in Form einer Kollision manifestieren. Historische und zeitgenössische Quellen seiner Recherche, darunter Modelle, Fotografien, Diagramme und Texte werden in der Installation in der daadgalerie zu einem Denkraum zusammengeführt, dessen strukturelle Grundlage die geometrischen Figuren Pentagon und Dodekaeder sind.

Darin werden wissenschaftliche und philosophische Theorien zur Verwendung und Bedeutung des sogenannten „römischen Dodekaeders“, einem antiken Metallobjekt, das an verschiedenen Orten im Norden Europas gefunden wurde, erörtert, Fragmente von Wandgemälden aus der Zeit König Ramas des IV. im Wat Baromniwas Tempel in Bangkok interpretiert aber auch die aktuelle Widerstandsbewegung gegen das in Thailand herrschende Militärregime dokumentiert.