press release only in german

Eröffnung am Freitag, den 18. Mai 2007, 18-21.00 Uhr

Christian Korth präsentiert neue Arbeiten seiner zwei Werkgruppen, den kleinen figürlichen Bronzen und den aus eingeschweißten Gegenständen bestehenden Folienobjekten. Waren die Dimensionen der Assemblagen bisher meist handhabbar, sind es heute beinahe ganze Räume die Korth verschweißt. Einen Bootssteg, ein Baumhaus - Korth holt weiter aus und Kindheitserinnerungen rücken ins Bild. Past ressurrection, die Vergangenheit kommt zurück und schafft sich Raum. Pakete intimer Relikte, fragil durch eine transparente Folie geschützt. Es sind Überreste banaler alltäglicher, aber intimer Rituale, die Christian Korth sucht und zusammenstellt. Möbel, Müll und andere wertlos gewordene Nutzgegenstände, denen erst in ihrer Verbindung und innerhalb des Schutzraums der Folie eine Art heilige Aura zukommt. Während die Relikte bislang meist der Jugendkultur oder mittleren Generation zugeordnet werden konnten, finden wir diesmal das Private der Kindheit, geheime Orte und Gegenstände der kindlichen Parallelwelt.

Korth gebraucht die realen Gegenstände wie Worte, Sätze oder Kapitel, wobei die Folie diese Versatzstücke gleich einem Bildträger zu einem erzählerischen Ganzen zusammenfasst. Die Plastikfolie fungiert in ihrer gestaltgebenden Eigenschaft als Übersetzer. Sie schafft einen Schwebezustand, in dem das Sammelsurium der gefunden Dinge einen singulären Geist erhält. Sind die Folienarbeiten somit ein Bild, findet man in den kleinen Bronzen das Abbild, das sich inhaltlich nahe an die Visionen der Assemblagen hält.

Christian Korth wurde 1972 in Seattle, USA. geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der HfbK Dresden bei Prof. Carl Emmanuel Wolff und Prof. Martin Honert. In diesem Jahr sind Arbeiten von ihm unter anderem im Futura Center for Contemporary Art, Prag und in der slowenischen Nationalgalerie in Bratislava zu sehen, sowie in der Kunsthalle Bergen in Norwegen.