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Eröffnung am Freitag, den 13. März, um 19 Uhr

„Fotografie“ – Christine Erhard

Christine Erhards fotografische Arbeiten führen den Betrachter in die Irre. Auf ihren Fotografien zeigt sie imposante Architekturräume, tief ins Bild laufende Straßenschluchten und monolithische Gebäudekomplexe. Menschenleer und seltsam bereinigt von allem Nebensächlichen scheinen sie ohne Zeit und Geschichte zu sein. Tatsächlich haben wir es mit detailgetreuen Architekturmodellen zu tun, die von der Künstlerin aufwendig kreiert, inszeniert und fotografiert wurden. Von ihrer Ausbildung her Bildhauerin, formt sie fiktive urbane Landschaften, die dennoch merkwürdig vertraut erscheinen.

Konsequent und kontinuierlich hat Christine Erhard einen eigenen Umgang mit dem Bildmittel Fotografie im Kontext virtueller Raumentwürfe entwickelt. Dafür erhielt sie 2002 den Förderpreis für Fotografie des Landes Nordrhein-Westfalen.

1969 in Crailsheim geboren, studierte Christine Erhard von 1992 bis 1998 an der Kunstakademie Düsseldorf (Klasse Prof. Fritz Schwegler). Ihre frühen Arbeiten bewegen sich in dem Spannungsfeld zwischen Möbel, Skulptur und Interieur.

Aus dieser Auseinandersetzung mit der Typisierung von Räumen entstanden Collagen und erste Versuche mit fotografischen Mitteln, welche ihren Vorstellungen von Raumsimulationen entgegenkamen.

“Christine Erhard erweist sich in ihren Arbeiten erstens als Bildhauerin, indem sie die skulpturalen Elemente städtischer Architektur verarbeitet und in Modelle umsetzt, zweitens als Fotografin, indem sie auf der Basis dieser Plastiken großformatige Fotokompositionen entwirft, und drittens erweist sie sich als hintersinnige Initiatorin verstörender und amüsanter Wahrnehmungssituationen. Sie schickt den Betrachter hin und her zwischen Fakten und Fiktionen, Dokumentation und Inszenierungen.“ (Dr. Tobias Wall)

Die menschenleeren Architekturkonstrukte auf ihren Fotografien sind in Auseinandersetzung mit der Abbildungsgeschichte von Architektur entstanden. Sie greifen auf die Architekturfotografie des „Neuen“ der 20er/ 30er Jahre (Neues Bauen, Neues Sehen) ebenso zu wie auf das architektonische Formenrepertoire der 60er und 70er Jahre, in der Architektur programmatisch als Kunst im Alltag gedacht war. In Erhards fotografischen Inszenierungen dringen profane Alltagsgegenstände unvermittelt in urbane architektonische Konstrukte ein und integrieren sich zu einem kompositorischen Ganzen.

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Christine Erhard
Fotografie