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Aufbausituation des Animatographen im Museum der bildenden Künste

Die große Installation ANIMATOGRAPH [Edition Parsipark, 2005] von Christoph Schlingensief [*1960] macht – mit großzügiger Unterstützung des Sammlers Harald Falckenberg – für fünf Monate im Museum der bildenden Künste Leipzig Station. In 14tägiger Arbeit wurde er von Christoph Schlingensief und seinem Team im Eingangshof Brühl des Museums aufgebaut.

Ausgangspunkt des ANIMATOGRAPHEN ist Schlingensiefs „Parsifal“-Inszenierung bei den Richard Wagner-Festspielen in Bayreuth [2004]. Der Besucher betritt in Leipzig eine langsam rotierende Plattform, die ihm den festen Boden unter den Füßen entzieht und ihn zu einem Teil des Kunstwerks werden lässt. In einem dunklen, gruftartigen Raum werden Filme projiziert, die Hitler und Stalin als homoerotisches Liebespaar umgeben von Rhesusäffchen in Nazi-Uniformen zeigen. Politik erscheint wie ein von Obsessionen durchsetztes Schauspiel hinter den Kulissen der Berichterstattung und Verlautbarung.

Schlingensief inszeniert die irrationalen Potenziale der Geschichte und die Getriebenheit ihrer Akteure. Ein vielschichtiges und tabubeladenes Material wird ästhetisch gewendet. Schlingensief gibt keine Antworten, sondern stellt filmisch Fragen. Er nutzt dazu das nicht-sprachliche Potential von Bildern und Bildprozessen.

Pressetext

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Der Animatograph Edition Parsipark (Ragnarök)
von Christoph Schlingensief
Courtesy Sammlung Harald Falckenberg