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Das Nachdenken über die Zeit ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst. Wir alle glauben zu wissen was Zeit ist, können sie aber nur schwer oder gar nicht erklären. Philosophie, Theologie und Naturwissenschaften haben von jeher immer neue, abstrakte Theorien zum Phänomen Zeit und zum Verhältnis von Zeit und Raum entwickelt. Seit Beginn dieses Jahrhunderts und in besonderem Maße seit Anfang der 60er Jahre beschäftigen sich vor allem auch bildende Künstler mit der Zeit. Dabei wurden und werden unterschiedlichste Zeitphänomene wie etwa Realzeit, Lebenszeit, lineare und zyklische Zeit, meßbare Zeit und subjektives Zeitempfinden auf verschiedenste Art und Weise visualisiert und damit sinnlich und ästhetisch erfahrbar gemacht.

Unter dem Titel Chronos & Kairos zeigt das Museum Fridericianum beispielhafte Werke zeitgenössischer Künstler zum Thema Zeit, wobei die Ausstellungskonzeption einen Wechsel zwischen neuen Arbeiten und Stationen mit Ñklassischenì Arbeiten zum Phänomen Zeit vorsieht. Chronos und Kairos dienen dabei als Leitmotiv.

Chronos, der griechisch-orphische Urgott und Weltenschöpfer ist eine Personifikation der Lebenszeit. Er gilt als Vater der Weltalter und symbolisiert die alles verschlingende Zeit, vor der nichts Bestand hat. Chronos, ausgestattet mit Sichel und Stundenglas, steht für ein Ordnungsprinzip, das die Erscheinungen in eine unaufhörliche Reihenfolge bringt und somit deren Endlichkeit demonstriert.

Kairos hingegen gilt als der Gott des rechten Augenblicks und des richtigen Zeitpunktes. Er wurde unter dem Bild eines schönen Jünglings verehrt, um zu zeigen, daß alles Rechtzeitige schön ist bzw. daß Rechtzeitigkeit und Schönheit zusammengehören.

Unter diesen beiden Leitbildern spannt die Ausstellung im Museum Fridericianum den Bogen von der meßbaren und dokumentierbaren Zeit hin zum Zeitempfinden, zum ÑZeitgeistì.

Die Ausstellung wird von einem informativen Katalog begleitet.

Pressetext

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CHRONOS & KAIROS
Die Zeit in der zeitgenössischen Kunst

mit Darren Almond, Janine Antoni, Billy Apple, Joseph Beuys, Maura Biava, Barbara Bloom, Claus Böhmler, George Brecht, KP Brehmer, Marcel Broodthaers, John Cage, Henning Christiansen, Hanne Darboven, Martin A. Dege, Jan Dibbets, Marcel Duchamp, Maria Eichhorn, Ayse Erkmen, Hans-Peter Feldmann, Robert Filliou, Nina Fischer & Maroan el Sani, Ludwig Gosewitz, Asta Gröting, Karl Horst Hödicke, Christian Jankowski, Ilya Kabakov, Allan Kaprow, On Kawara, Arthur Köpcke, Svetlana & Igor Kopystiansky, Joseph Kosuth, Jaroslaw Kozlowski, Christiane Krumwiede, Shigeko Kubota, Nick Laessing, George Maciunas, Olaf Metzel, Tatsuo Miyajima, Mariko Mori, Bruce Nauman, Yoko Ono, Nam June Paik, Man Ray, James Riddle, Dieter Roth, Gerhard Rühm, Thomas Ruff, Sarkis , Tomas Schmit, Sam Taylor-Wood, Endre Tót, Rosemarie Trockel, Ken Unsworth, Olaf Val, Marijke van Warmerdam, Ben Vautier, Wolf Vostell, Andy Warhol, Robert Watts, Lawrence Weiner, Emmett Williams, Maaria Wirkkala, La Monte Young, Marian Zazeela