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Cildo Meireles (geb. 1948 in Rio de Janeiro), dessen Arbeiten zuletzt auf der documenta XI und der Biennale von Venedig 2004 zu sehen waren, zählt zu den bekanntesten Gegenwartskünstlern Brasiliens. Seine Ende der sechziger Jahre entstandenen Aktionen, Objekte und Installationen beziehen sich explizit auf die durch eine korrupte Militärregierung dominierte Situation seines Landes. Seine interventionistischen Projekte befassen sich darüber hinaus mit kunstimmanenten Fragestellungen, wobei er das Konzept des Ready Made mit sozialen, politischen und ökonomischen Aspekten verknüpft. So bedruckte er Coca-Cola Flaschen mit antiimperialen Slogans oder nutzte Geldscheine (im Wert von 0 Dollar) als Medium für selbst aufgestempelte Nachrichten.

Meireles hinterfragt dabei gängige Wertvorstellungen und die Dominanz ökonomischer Systeme. Diese Arbeiten beziehen das Publikum aktiv in die Verbreitung der Kunstwerke mit ein und erweitern den Kreis der erreichbaren Rezipienten.

Neben politischen und sozialen Belangen interessieren Cildo Meireles immer auch formale und ästhetische Fragestellungen. Vor allem in seinen raumgreifenden Installationen, die neben visuellen Qualitäten mit Geruch und einer stark haptischen Materialität arbeiten, vermittelt er die sinnliche Erfahrung seiner Kunst.

Die Ausstellung von Cildo Meireles im Württembergischen Kunstverein Stuttgart ist die Fortsetzung seiner ersten deutschen Einzelausstellung im Kunstverein in Hamburg. Dabei kombiniert er frühe Arbeiten mit neueren, speziell auf den Vierecksaal ausgerichteten Arbeiten. Im Anschluss an die Ausstellung erscheint ein Katalog im Hatje Cantz Verlag.

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Cildo Meireles