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Claudia Angelmaier
Text

Claudia Angelmaier setzt sich in ihren analogen Fotografien mit medienreflexiven Fragestellungen auseinander. Sie untersucht dabei die fotografische Produktion, Reproduktion und Präsentation von Bildern sowie deren Einflussnahme auf das kulturelle Gedächtnis. Für Ihre Fotog rafien verwendet Angelmaier vorgefundene Materialien, wie Abbildungen, Bücher, Postkarten oder Texte, die sie reinszeniert und rekontextualisiert.

Den Ausgangspunkt der Serie “Text” bildet eine Sammlung von Pressetexten, wie sie in Galerien ausliegen. Dies e gefundenen Texte, die eine künstlerische Arbeit oder Arbeitsweise beschreiben oder vielmehr vermarkten, werden von Angelmaier fast vollständig geschwärzt und wie ein Werbeobjekt vor einem Verlaufshintergrund inszeniert. Das einzelne Blatt erscheint dabei als großflächiges Schwarzweißmuster.

Der Text mit dem geworben werden soll, ist verdeckt und wird zum Bild. Lediglich einzelne Sätze oder Satzfragmente bleiben stehen. Um welchen Künstler es geht oder welches Werk beschrieben wird, bleibt dabei offen und unterliegt der Imagination des Betrachters. Die aus dem Zusammenhang gerissen Sätze erscheinen absurd und rätselhaft und liefern kein konkretes Vorstellungsbild. Isoliert betrachtet werden die mit Bedeutung aufgeladenen Textstellen bedeutungslos und austau schbar. Dabei werden der Künstler und sein Werk zu einer fiktiven Konstruktion und der „Text“ als leere Worthülse entlarvt.