Claudia Reinhardt - Killing me softly

Claudia Reinhardt wird mit Killing me softly die Ausstellungsreihe SHOT STORIES beenden. Sie schließt die Fotoreihe, die mit den Grenzlandschaften aus Doris Frohnapfels Serie Border Horizons begann und mit der gefakten Fotogeschichte Native Soil von Hubert Becker und den Erinnerungsbildern Elke Bauligs aus Mack House fortgesetzt wurde.

Claudia Reinhardt zeigt in Killing me softly inszenierte Selbstmordbilder. Ihre Geschichten sind einzelne Lebensgeschichten, die in der Pose des Todes erzählt werden. 2001 entstand das erste Foto von Sarah Kane, der jungen britischen, revolutionären Dramatikerin, die sich mit 27 Jahren erhängte. Die Serie umfasst insgesamt zehn berühmte Frauen, in den Rollen die Künstlerin im Moment ihrer Tode schlüpfte, wie Sylvia Plath, Ingeborg Bachmann, Diane Arbus, Unica Zürn, Anne Sexton, Adelheid Duvanel, Karin Boye und Clara Immerwahr sowie der Fotograf Pierre Molinier.

So endet SHOT STORIES mit Bildern, die das Selbst und gleichzeitig den Tod inszenieren. Der persönliche Tod wird in dem Spiel der Selbstinszenierung und als Geschichte und Legendenbildung dargestellt. So zeigt sich der Tod, so wenig wir ihn selbst richtig begreifen und einfangen können und so sehr wir ihn in jedem Foto auf unheimliche Weise doch immer wieder begegnen, als bedrohlich realer wie für unsere Vernunft absurder und unbegreiflicher Moment. Dem Tod zu begegnen und zu beschreiben wird zwangsläufig zur Erfindung, Fiktion und Flucht. Dieser Grenzbereich der Fotografie zwischen Tod und Leben, Inszenierung und Authentizität, Intimität und Objektivierung findet sich bei Reinhardt in sehr intensiver Weise wieder.

Zur Eröffnung erscheint die Publikation SHOT STORIES, herausgegeben von Babette Richter.

Das Buch SHOT STORIES mit dem Untertitel Geschichten aus der Fotografie ist ein Lese- und Fotobuch, das sich in dreizehn Geschichten und Essays mit dem vielfältigen Thema Fotografie beschäftigt.

Dazu erscheint auch eine limitierte Vorzugsausgabe mit Editionen von Doris Frohnapfel, Hubert Becker, Elke Baulig und Claudia Reinhardt.

Pressetext