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Claudius Schulze – Biosphere X
12.09.2020 – 20.12.2020

Wir sind Zeugen von zwei großen Umwälzungen der Menschheitsgeschichte: dem Aufstieg der künstlichen Intelligenz und die unumkehrbaren Veränderungen des natürlichen Erdsystems. Die Ausstellung Biosphere X ist der Versuch, diese Entwicklungen zu dokumentieren und zu reflektieren.

Als Künstler und Forscher ist es der Antrieb von Claudius Schulze, die Welten hinter der Oberfläche des Alltäglichen zu finden. Sein Werkzyklus Biosphere X dokumentiert Artensterben, zeigt die Entwicklung bionischer Roboter, protokolliert Tiere und ihr Verhalten, visualisiert urbane Rückzugsräume wilder Natur aus Sicht autonomer Maschinen und schafft neue Spezies mit einer eigenen künstlichen Intelligenz.

Heute sind bis zu 50 Prozent aller Tierarten vom Aussterben bedroht. Gleichzeitig skizzieren führende Entwicklerinnen und Philosophen bereits eine Bio- und Geotechnische Zukunft, in der Maschinen ein eigenes Bewusstsein entwickeln. Was wie getrennte Entwicklungen von Natur und IT aussehen mag, ist doch die Konsequenz der Handlungen der einen Spezies, die den Planeten dominiert: Homo Sapiens.

Für seine raumspezifische Installation Biosphere X in der Alfred Ehrhardt Stiftung führt Claudius Schulze diese beiden Epoche-prägenden Entwicklungen zusammen: den Verlust an Biodiversität einerseits und die Erschaffung neuer Lebensformen durch Künstliche Intelligenz und Bionik andererseits. Könnten Miniatur-Drohnen bald zum Bestäuben von Nutzpflanzen eingesetzt werden, während gleichzeitig die Lebensgrundlage für Millionen Lebewesen verloren geht? In einem intensiven Rechercheprozess arbeitet Claudius Schulze mit dem Medium Fotografie und anderen bildgebenden Verfahren an der Darstellung dieser beiden abstrakten und komplexen Phänomene und versucht, diese besser greifbar zu machen.

Mittels großformatiger Fotografien, 3D-Scans, Animationen, Tierpräparaten, Mikroskop-Aufnahmen und einer eigenen Künstlichen Intelligenz fordert Claudius Schulze die Besucher*innen auf, die Zukunft unserer Biosphäre zu reflektieren.

Im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography 2020
Mit freundlicher Unterstützung von LG Electronics