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Malerei der ersten europäischen Künstlergruppe nach dem Zweiten Weltkrieg mit Werken von Asger Jorn, Constant, Corneille, Karel Appel, Pierre Alechinsky, K.O. Götz u.v.a.

Die Himmel waren grau über Europa, als am Nachmittag des 8. November 1948 die Belgier Christian Dotremont (1922 - 1979) und Joseph Noiret (1927 - 2012), die Holländer Karel Appel (1921 - 2006), Corneille (Cornelis Guillaume van Beverloo, 1922 - 2010), Constant (Constant Anton Nieuwenhuys, 1920 - 2005) und der Däne Asger Jorn (1914 - 1973) im Café Notre Dame in Paris sich erneut an einen Tisch setzten. „La Cause était entendue“ nannten sie lakonisch ihr Manifest derselben Nacht und es sollte den offiziellen Startpunkt eines Abenteuers markieren, das längst begonnen hatte. Das unglaubliche Unterfan­gen im Nachkriegseuropa, eine länderübergreifende Künstlergruppe zu bilden, war schon verwegen. Sie aber „hintergründig“ – Copenhagen – Bruxelles – Amster­dam – nach den Anfangsbuchstaben der Städte „ihrer“ Länder zu benennen und vordergründig das Zeichen der zuweilen aggressiven Schlange Südostasiens zu be­schwören, gab eine Situation vor, die in vielerlei Hin­sicht nur ein mutwilliges Spiel ohne Grenzen sein konnte.

Die Zugrichtung ihrer Kunst hatten sie klar im Blick – eher die „nordic countries“ mit ihrer imaginistischen Volks­kunst, im Hintergrund Paul Klee, Joan Miró, Max Ernst und die Kunst „ferner Länder“ und „Alles“ deutlich gegen Pa­ris gerichtet. „Gegen Paris“ bedeutete aber nicht gegen Picasso, sondern gegen die „École de Paris“, die sich nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in endlosen De­batten zwischen Breton-Surrealismus und kühler Abstraktion verlor.

CoBrA entwickelte keinen „Stil“– auch wenn dies im Rück­blick heute gern behauptet wird. CoBrA suchte den „Zu­sammenhalt“ der Künstler zu stärken: durch eine Zeitschrift – „Organe Du Front International des Artists Expérimentaux d’Avant-Garde“ –, durch regen intellektuellen Austausch, durch gemeinsam und nicht gegeneinander veranstaltete Ausstellungen ebenso wie durch die enge Zusammenar­beit von Dichtern und Malern, von Ethnologen, Filmema­chern, „Bildhauern“ und Künstlern, denen die „Bricolage“ dem Leben näher schien als der weiße Marmor.

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CoBrA international
Momente einer Utopie
Kurator: Axel Heil

Künstler: Asger Jorn, Constant , Guillaume Corneille, Karel Appel, Pierre Alechinsky, Karl Otto Götz...