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Wir freuen uns die erste Einzelausstellung von Constantin Wallhäuser (*1975) in der Galerie präsentieren zu können. Die Arbeiten von Constantin Wallhäuser entstehen in der Auseinandersetzung mit sowohl geschichtlichen, kunstgeschichtlichen als auch zeitgenössischen Inhalten, die zumeist in der Ausgangsidee konkret benennbar sind. Hierbei anfänglich teils investigativ vorgehend, entwickelt er aus dem Gedankengut seine im weitesten Sinne als bildhauerisch zu bezeichnenden Arbeiten sowie seine Installationen und Zeichnungen. Dabei entlehnen einigen Themenfeldern fortlaufende Zyklen, wie es zum Beispiel bei dem im Werk von Constantin Wallhäuser omnipräsenten Thema Werwolf der Fall ist. Dessen subversive Natur verweist auf verborgene Energien, die sich unserer Kontrolle entziehen. Dieser Werkkomplex wird erst metaphorisch aufgefasst für den Betrachter begreifbar.

Die Infragestellung des Vordergründigen findet seine Fortsetzung in den oftmals großformatigen Klebefolienarbeiten. Den Eindruck einer Intarsie erweckend, wird der Betrachter irregeführt, die Holz, Marmor oder Leder imitierende Klebefolie kreiert lediglich den Anschein des Wertvollen, bedient die Sehnsucht nach demselbigen und schafft eine nicht veritable Realität. Die Täuschung ist allgegenwärtig.

Als Keimzelle seines Werkes ist die Zeichnung zu bewerten, die in einer Art Wechselwirkung parallel zu seinen skulpturalen Arbeiten entsteht, jedoch nicht Teil des Entwicklungsprozesses ist. Sie steht autonom für sich selbst. Sich auch hier auf Konkretes beziehend, demonstriert Wallhäuser deutlich seine Unabhängigkeit vom Motiv.

Er entwickelt fiktiv anmutende organische, teils anamorphe Gebilde, die ihre ursprüngliche Herkunft nicht immer erahnen lassen. Folglich gleitet das Existente ins Fiktive, wird Teil einer Fiktivwelt, in welcher sich nicht nur Formen und Geschöpfe verzerren sondern sich auch aus dem scheinbar Undefinierbaren formgewaltig emporheben.

Constantin Wallhäuser zeigt in der Ausstellung eine raumgreifende Installation, die von mehreren Zeichnungen begleitet wird. Der doppeldeutig angelegte Titel der Ausstellung Wishing Well, der sich von einem Lied der Heavy Metall Gruppe Black Sabbath herleitet, impliziert, was die Installation in sich birgt: der Brunnen als Geburtstätte von Kommunikation, ein mythisch aufgeladener Ort, der mit Wünschen beladen Assoziationen evoziert und Raum gibt.

Uta Ruhkamp Pressetext