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Opening: June 19, 2008

Andreas Grimm freut sich, Ihnen die Eröffnung der dritten Münchner Einzelausstellung von Cornelius Völker am 19. Juni 2008 anzukündigen. Bekannt wurde der 1965 geborene Düsseldorfer Maler durch großformatige Bilder, die sich den eher beiläufigen Dingen und Tätigkeiten des menschlichen Lebens widmen. Butterbrote, Badeschlappen, Schokoladetafeln, Schoßhündchen, Frauen, die mit ihrem Staubsauger posieren, oder Menschen, die sich gerade einen Pullover über den Kopf ziehen ?" all dies sind Motive, deren betonte Unaufgeregtheit und Alltäglichkeit den großen Formaten der Bilder wie auch dem »hehren« Medium der Malerei zuwiderzulaufen scheinen. Dies gilt umso mehr, als Cornelius Völker seine Arbeiten häufig als Serien anlegt und damit die Intensität der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Motiv noch erhöht. Diese absichtsvolle Unverhältnismäßigkeit zwischen der Beiläufigkeit der Motive und der Form bzw. Größe, in die der Künstler sie in Erscheinung treten lässt, verleiht den Bildern nicht nur eine Portion hintersinnigen Humor, sondern bringt den Betrachter auch dazu, sich über das Motiv hinaus mit dem eigentlichen Ereignis auf der Leinwand zu beschäftigen: Je näher man den großen Formaten nämlich kommt, desto mehr löst sich das Motiv auf und verwandelt sich in abstrakte Farbanhäufungen, -schlieren oder aber Leerflächen. Das dargestellte Motiv kippt damit gewissermaßen aus dem Gegenständlichen heraus und präsentiert sich als »pure« Malerei.

In der Galerie Andreas Grimm zeigt Cornelius Völker neue, überwiegend großformatige Arbeiten (Öl auf Leinwand, Öl auf Papier, Aquarellfarbe auf Papier), deren Motivwelt nun auf die direkte Anwesenheit des Menschen verzichtet. Aber immer noch sind es eher unspektakuläre Gegenstände sowie Überreste aus der menschlichen Lebenswelt, die den Anlass für das malerische Ereignis bilden: Bücherstapel, Tabletten,

Müll, der Abfluss eines Waschbeckens. Auf den ersten Blick handelt es sich also um zeitgenössische Versionen von Stilleben, die an die Vanitas, die Vergänglichkeit alles Irdischen, denken lassen. Diesen kunsthistorischen Ballast streifen die Bilder dann aber wieder schnell ab, indem die Darstellung der eigenen malerischen Mittel in den Vordergrund tritt: Der vermeintliche Gegenstand verwandelt sich in autonome Farbformen, die alle inhaltlichen Aspekte vergessen machen. Damit befindet sich der Betrachter stets in einem Wechselspiel der Wahrnehmung, das ihn auf durchaus spannende Weise zwischen der Dingwelt und ihrer malerischen Auflösung hin- und herwandern lässt.

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Cornelius Völker