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In The Future Everyone Will Be Anonymous For Fifteen Minutes

Galerija Nova wurde 1975 in Zagreb gegründet. Obwohl es sich um eine staatliche Einrichtung handelte, hatte sie ein radikales Ausstellungsprogramm vorzuweisen: neben Künstlern der Avantgarde waren immer auch Nachwuchskünstler der damaligen Zeit vertreten. Seit 2003 wird Galerija Nova unter der Leitung des Kuratorenkollektivs What, How & for Whom [WHW] als städtische Non-Profit-Galerie geführt. 30 Jahre später spiegelt das Programm des WHW sowohl lokale zeitgenössische als auch historische künstlerische Praktiken wider, die von vorherrschenden/ Mainstream-Kulturschaffenden bis zuletzt ignoriert wurden. In the Future Everyone Will Be Anonymous for Fifteen Minutes ist keine historische Ausstellung über das Ausstellungsprogramm der vergangenen 36 Jahre. Zwar ist Ausgangspunkt die Betrachtung des institutionellen (sozialistischen) Rahmens, der die Produktion und Präsentation radikalen künstlerischen Schaffens erst ermöglicht hat, gleichzeitig wird aber auch sichtbar gemacht, dass sich die lokale Kunstszene – trotz des fehlenden kunstgeschichtlichen Diskurs, eines schlecht entwickelten Marktes sowie mangelnder offizieller, institutioneller Aufwertung – selbst tragen kann.

Ana Janevski

*1976 in Belgrad, lebt und arbeitet in Warschau

Ana Janevski ist Kuratorin am Museum of Modern Art in Warschau, wo sie das Forschungsprojekt As soon as I open my eyes I see a film. Experiments in Yugoslav Art in the 60s and 70s initiierte. Ihr Studium an der EHESS in Paris schloss sie mit einer M.-Phil.-Arbeit über Articulation of Balkanism in Contemporary Art ab. Neben verschiedenen Projekten kokuratierte sie die Ausstellung This is All Film. Experimental Film in Yugoslavia 1951–1991 im Museum of Modern Art in Ljubljana und die Ausstellung Early Years in den Kunst-Werken, Berlin. Kürzlich hat sie mit Pierre Bal-Blanc an der für Warschau adaptierten Fassung der Ausstellung The Living Currency zusammengearbeitet.