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September freut sich, vom 21.07. bis zum 01.09. 2012 seine Sommerausstellung mit Cynthia Girard (Kanada) und Pontus Lidvall (Schweden) zu präsentieren. Beide Künstler appropriieren Einflüsse von Volkskunst, angewandter Kunst, Outsider Art und verweigern sich in Begriffen wie Professionalität und akademisch geschulter Virtuosität. Für ihre Ausstellung haben sie ein Environment geschaffen, das sich mit Möglichkeiten künstlerischer Kollaboration, Dekor, Einrichten, der Bildung von utopischen Gemeinschaften auseinandersetzt. Zugleich thematisieren sie die Idee einer demokratischen Kunstform, in der es keine hierarchische Trennung zwischen Mode, Design, angewandter und bildender Kunst gibt. Stattdessen ist die persönliche Freiheit eines jeden Einzelnen gemeint, durch Erfindung und Gestaltung etwas von der eigenen Lebenswelt, den eigenen Erfahrungen mitzuteilen – unabhängig davon, ob man nun professioneller „Künstler“, „Designer“ oder „Autodidakt“ ist. Girard und Lindvall haben ein Environment konzipiert, eine Mischung aus Baustelle, Ausstellung, Wohn- und Arbeitszimmer, in das sie befreundete Künstler einladen. Cynthia Girard, die mit CYNTHIA’S REVELS 2009 ihre erste Einzelausstellung bei September hatte, entwarf für die Schau ein farbiges Baugerüst, das wie eine dreidimensionale Zeichnung im Raum steht. Darin werden Banner, Gemälde und Objekte von befreundeten Künstlern installiert. Zudem zeigt sie ein Alexander Calder-artiges Mobilé: ein riesiges Auge, um das Gemälde schweben, deren Motive an Fresken in Pompeij angelehnt sind. Pontus Lindvall zeigt Stühle, Lampen, Gemälde, die aus gefundenen und dekonstruierten Materialien zusammengesetzt sind. Lindvall hinterfragt den Begriff der Materialkultur und untersucht die kulturellen Konnotationen, die dem Gebrauch von alltäglichen Dingen zugrunde liegen. Das von ihm überarbeitete Ensemble von Esstischen und mit stummen Holzköpfen versehenen Stühlen spricht auf subtile Art von Gefühlen wie Trauer, Wut und Sprachlosigkeit, die Außenseiter gegenüber konventionellen Formen von Gemeinschaft und Zusammenleben empfinden. Im Zusammenspiel mit seinen Gemälden bilden die Möbel, die Lindvall als „Ikea aus dem 16. Jahrhundert“ bezeichnet, das Setting für eine schwule Kommune in einer imaginären vergangenen Epoche.

Die Gäste von Girard und Lindvall sind:

James Greenway ist ein irischer Künstler, der zurzeit in Berlin lebt. Er zeigt einen Film über stumme Zeugen. Tilda Lovell, lebt und arbeitet in Stockholm und Berlin. Sie zeigt Skulpturen von Trollen, Händen und Tieren Sarah Ryan, lebt und arbeitet in Toowoomba, Australien. Sie zeigt Fotografien von ihrer Katze. Born Västerås, lebt und arbeitet auf der schwedischen Insel Orust. Er zeigt einen Nistkasten.

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Cynthia Girard, Pontus Lindvall

Künstler (Gäste): James Greenway, Tilda Lovell, Sarah Ryan, Born Västeras