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Wenn Menschen kommunizieren nutzen sie Zeichen, sprachliche, geschriebene, gezeichnete usw. Wenn sie sich damit gegenseitig verständlich machen möchten, ist die Kommunio nicht selbstverständlich. Sich zu verstehen "kann .... nur mit der allergrößten Anstrengung, die man dem anderen, den es zu verstehen gilt, zuteil werden lässt, gelingen." (Marietta Böning in der STANDART, zum Tode von J. Derrida, 11.10.04) Derridas "Différance",beobachtet mit solchem Ziel "die 'Verschiebung', die auch die Verschiebungen von, wie das Zusammenspiel zwischen, Sinnlichem und Intelligiblem berücksichtigt; das zwischen den zwei gesetzten Teilen eines Zeichens auch: Bedeutung und Bedeutungsträger, Inhalt und sinnlich wahrnehmbares Zeichenmaterial" ( s.o.)

Der DaimlerKreis hat sich nun in Kommunikation gesetzt mit den Zeichen, den zeichnerischen Notizen, die Gottlieb Daimler hinterlassen hat in seinen winzigen Notizbüchern, die er dicht mit dem Bleistift in Sütterlinschrift beschrieb und gelegentlich bezeichnete. Diese Zeichen sind so apokryph, dass sie auf elementare Zeichengefüge der bild. Kunst ebenso verweisen wie auf damals noch zu etablierende technische Umsetzungen. Elke Suhr hat in 2002 diese Zeichen im Konzernarchiv von DaimlerChrysler in Stuttgart -Untertürk-heim auf der Suche nach hintergründigen Bedeutungsebenen erkundet, welche zur Steuerung der Elementarkräfte Feuer, Wasser, Luft und Metall geführt haben könnten.

Die Vorstandsgruppe des EINSTELLUNGSRAUMES e.V, alias der DaimlerKreis, hat sich in 2004 nun gemeinsam, jedoch jede, jeder der Beteiligten in der je eigenen Methode um diese apokryphen Zeichen bemüht, d.h. "das sinnlich wahrnehmbare Zeichenmaterial" erforscht durch Umsetzung in andere Stoffe (L.I. Sünner: Silber und Wasser), durch Zitat in einem komplizierten modernem technischen Medium (Harald Finke: mit der Pflanze sprechen), durch intuitive Berührung in persönlichsten Energieflüssen chymischer Hochzeit (Irmgard Gottschlich: Buntstiftzeichnung auf Betttuch), oder durch Untersuchung der Struktur eines einzelnen Zeichen im Zusammenhang der Motorschöpfung in Köln-Deutz, G F D, der Gasmotorenfabrik von Otto&Langen, in welcher Daimler als technischer Direktor anfangs eingestellt war (Elke Suhr: Installation Bildleiter). Die Kunsthistorikerin Sigrid Puntigam hat einen interessanten Ansatz gefunden, der in ihrer Einführung am 02.12. 2004 die heterogenen Sichten miteinander ins Gespräch bringen kann. Am 12.12.04 wird in einem Veranstaltungsblock die Ausstellung durch zwei Vorträge ergänzt werden: Zum einen durch Herrn Michael Hochstein, der als KFZ-Meister in einer großen Hamburger Autovertretung aus profunder Kenntnis der Technikgeschichte die Daimlerzeichen auf ihre konstruktive Planung bezieht, zum anderen Herr Dr. Kurt Möser vom Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, der sich in einem großen "Horizont" auf die Arbeit mit Feuer und Wasser in der abendländischen Geschichte beziehen wird. Am 07.01.2005 wird das Jahresprojekt Viertakter + x /einsaugen, verdichten, zünden-arbeiten, ausstoßen + x, in welches der DaimlerKreis eingebettet ist, abgeschlossen werden durch die Präsentation eines Kataloges, der durch die Förderung der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, des Kulturausschuss' des Bezirksamtes Wandsbek und die Investition beteiligter Künstlerinnen und Künstler realisiert werden wird.

Pressetext

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DaimlerKreis: Installation und Zeichnung

mit Harald Finke, Irmgard Gottschlich, Llaura I. Sünner, Elke Suhr