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Daimon bezeichnet ursprünglich einen „Geist der Abgeschiedenen“, ein Geistwesen, einen Genius, eine göttliche Macht sowie ein Geschick und Bestimmung. Später wandelt sich der Daimon zum Dämon zum spukhaften Geist, zum Wesen zwischen Gut und Böse.

Dieser mehrdeutig schillernde Begriff und die darin liegende Vorstellung hat uns zu dieser Reihe angeregt.

Das Unheimliche, Geisterhafte, rätselhaft Böse, das Unerklärliche sind Grundkonstrukte und Eigenschaften der Zeitgenössischen Kunst. Dem Daimon-Dämonbegriff gemeinsam ist eine verborgene Wirkkraft, ein untergründiger, unbewußter Zug, der sich z.B. in der Liebesthematik wie in der formalen Logik eines Kunstwerks zeigt. Er bestimmt das künstlerische Werk wie den Künstler selbst in seiner schicksalhaften Determiniertheit als verborgenes Programm.

Kann man sich seinen Daimon wählen? Ihn Suchen? Ab und zu bricht er aus, wird sichtbar, vom Geist zum spukhaft verbildlichten Wesen.