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Eröffnung: Mittwoch, den 26.4.2017, 19 Uhr

Danny McDonald, 1971 in Los Angeles geboren, wurde als Mitglied des legendären Art Clubs 2000 bekannt, bei dem es sich um ein Künstlerkollektiv handelte, das 1992 von dem nicht minder geschichtsträchtigen New Yorker Galeristen Colin de Land begründet wurde und zu dem sieben Studenten von The Cooper Union School of Arts zählten. Im Rahmen ihrer Arbeit, die Fotografien, Installationen, Texte und Performances umfasste, untersuchte die Gruppe Phänomene wie die Gentrifizierung des urbanen Kontextes, die Strategien des Kunstmarktes oder die Psychologie der Modebranche. Dabei manifestierte sich in ihren Konzepten und Hervorbringungen ein grundlegendes Interesse an einer Institutionskritik, die nicht zuletzt als Reaktion auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Generation zurückzuführen war.

Das künstlerische Werk, das McDonald losgelöst von seinen Aktivitäten als Mitglied des Art Clubs 2000 entwickelt, ist geprägt von den Erfahrungen, die er während der 1990er Jahre sammelte, wobei sein heutiges Schaffen nicht nur eine andere Erscheinungsform aufweist, sondern ebenfalls eine neue Dimension beschreibt. McDonalds Praxis umfasst insbesondere Skulpturen und Filme, die sich gegenseitig ergänzen und befruchten und die sich im gegenwärtigen Kunstkontext durch eine große Souveränität auszeichnen. Für seine haptisch fassbaren Werke nutzt er überwiegend Spielzeugfiguren, gelegentlich allerdings auch andere Alltagsgegenstände, die er nach den Prinzipien der Assemblage-Technik derart miteinander verbindet, dass sich neue Sinnzusammenhänge und bislang nicht dagewesene Erzählungen ergeben. Das Bizarre und Skurrile, das den Arrangements aufgrund der Widersprüchlichkeit der verwendeten Objekte oftmals innewohnt, kann als eines der spezifischen Charakteristika der Skulpturen des Künstlers angesehen werden. An ihnen lässt sich das Bestreben nachvollziehen, mit ausgeprägtem Scharfsinn und Humor, einen Zerrspiegel vor gesellschaftliche wie auch soziopolitische Situationen zu setzen. In eine ähnliche Richtung weisen die filmischen Werke von McDonald, die in der Regel eine starke visuelle wie auch auditive Kraft aufweisen. Für diese Arbeiten bedient sich der Künstler verschiedener Alter Egos, die als Protagonisten der Filme in Erscheinung treten und durch surreal anmutenden Narrationen führen.

Die Ausstellung „The Beads & Other Objects“, die im Kölnischen Kunstverein anlässlich der ArtCologne 2017 ausgerichtet wird, ist die erste Einzelpräsentation von Danny McDonald in einer europäischen Institution.