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Als „Argonaut“ ist Dario Basso ein Wanderer zwischen den Welten: Der Exponent der jüngsten spanischen Malerei sucht mit abstrakten Mitteln auf der Basis figürlicher Zeichen nach den Fragen der Gegenwart und der Vergangenheit seines rasant sich entwickelnden Landes. Ergebnis sind meist grossformatige, feurige Farbtafeln, pastose Farbreliefs eher, in denen bestimmte Leitmotive immer wieder in einer Farb- und Form-Struktur aufscheinen, die eindeutig dem romanischen Raum Europas und dem Süd- und Mittelamerikas verpflichtet sind.

1966 in Caracas geboren, erlebte Dario Basso als Kind dort und in Vigo abwechselnd noch die Diktatur Francos aber auch schon die grössere Freiheit in Südamerika, dann nach 1975 die rasante Entwicklung Spaniens zu einer modernen westlichen Gesellschaft, ab 1986 in der Gemeinschaft der europäischen Staaten zu hoher industrieller und wirtschaftlicher Prosperität, in Kultur und Kunst eine enorme Wandlung vom abgeschotteten, reaktionären Franco-Staat zu einer liberalen multikulturellen Demokratie in nur wenigen Jahrzehnten, eine Errungenschaft, welche inzwischen bereits wieder in Frage gestellt und bekämpft wird von Fundamentalisten aus Nordafrika und dem vorderen Orient. Von dorther kamen aber schon einmal diejenigen, denen es als einzigen fast gelungen wäre, die Entwicklung des römischen Reiches, des grundlegenden Vorläufers unserer westlichen Kultur, zu unterbrechen, die Karthager unter Hannibal der auf der iberischen Halbinsel lebte und von dort gegen Rom aufbrach. Diese und die Geschichte der heutigen Gegensätze ist eine der Hauptthematiken Bassos. Zur Zeit wandert eine Ausstellung von 23 von ihm bemalten riesigen Wüstenzeltplanen unter dem Thema „Algorithmi dixit“ durch die Hauptstädte des vorderen Orients.

Die Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern, zeigt vom 12. September bis 14. November 2009 rund fünfunddreissig Gemälde sowie Fotoarbeiten von 1994 bis 2009 von den „Wirbelsäulenbildern“, auf die er in den 90er Jahren seine besonderen Erfahrungen mit dem Menschen in New York reduzierte, über die Hannibal-Pantheondecken-Paraphrasen und die grossformatigen Palmen- und Bananenstaudenblätter der Serien „Flowers to Andy“ und „Humboldt“ bis zu den jüngsten fleischpflanzlichen Abstraktionen intensivster Farbigkeit. In den Arbeitsprozess dieser Arbeiten, meist flach im Freien auf dem Boden liegend entstanden, liess der Künstler die Natur direkt mit Regen, Wind und Schnee und indirekt den Genius Loci durch seine Geschichte, seine geographischen und geopolitischen Gegebenheiten einwirken, ein Automatismus, der durchaus Wirkung zeigt.

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Dario Basso
Le voyage de l´argonaute