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Keine technische Erfindung hat die Kunst so nachhaltig und vielfältig beeinflusst wie das Auto. Namhafte Künstler des 20. und 21. Jahrhundert haben sich mit der individuellen Mobilität auseinandergesetzt. Die Ausstellung spannt den Bogen durch die Kunstgeschichte von Pop Art, kritischem Realismus, Zero, Happening, Fluxus und Farbfotografie bis zu Videos und Installationen der zeitgenössischen Kunst.

Die Ausstellung lenkt den Blick auf die wesentlichen Wendepunkte in der künstlerischen Betrachtung: Die Reise beginnt zu Anfang des 20. Jahrhunderts mit überschwänglicher Technikbegeisterung. In der Zeit des Wirtschaftswunders ist das Auto begehrtes Statussymbol. Die Pop Art der 60er setzt es als Analogie von Kunst und Gesellschaft ein. In den 70er Jahren beginnen die großen Kontroversen aus ökologischer Sicht. Nach Jahrzenten der Omnipräsenz hat sich in der heutigen, jungen Generation eine beiläufigere Haltung zur Mobilität entwickelt. Künstlerinnen und Künstler schauen oftmals zurück wie auf eine fast vergangene Automobil-Ära und fragen, wie es weitergeht in Zeiten von Elektromobilität, Abgasdiskussion und autonomem Fahren: befindet sich der Mobilitätsgedanke in einem Umbruch, oder werden Begeisterung, Liebe und Faszination fürs Auto niemals verebben?

Das Auto war und ist Kult – ob als Gebrauchsgegenstand, soziales Symbol, ästhetisches Objekt oder als hässliche Waffe, als groteske Karikatur, als Sinnbild gesellschaftlicher Entwicklung oder nostalgischer Verklärung. Das aber hat es seiner Darstellung zu verdanken, in der bildenden Kunst ebenso wie in Filmen, in Literatur und Songs. Diese Ausstellung stellt Kunstwerke aller Medien in Beziehung zueinander. Hörbeispiele und Plattencover bekommen ihre Plattform ebenso wie legendäre Werbekampagnen. Zugleich beschreibt sie den Diskurs zwischen deutscher, europäischer und amerikanischer Kunst.

Die rund 100 Exponate kommen aus Privatsammlungen und Museen. Unter den Künstlerinnen und Künstlern sind Thomas Bayrle, Don Eddy, Sylvie Fleury, Asta Gröting, Andreas Gursky, Yngve Holen, Gerhard Richter, Peter Roehr, Gavin Turk, Andy Warhol, u.v.m.. Es erscheint ein Katalog.