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Heinrich Heine, in Düsseldorf geboren, starb am 17. Februar 1856; Robert Schumann, der seine letzten schöpferischen Jahre in Düsseldorf verbrachte, starb am 29. Juli des gleichen Jahres — für die Landeshauptstadt Düsseldorf Anlass, im 150. Todesjahr des Dichters und des Komponisten an diese beiden herausragenden Repräsentanten deutscher Kultur mit weltweiter Ausstrahlung zu erinnern. Im Zentrum des Gedenkjahres steht „Das letzte Wort der Kunst”: Die Kunsthalle Düsseldorf und das Heinrich-Heine-Institut zeigen vom 12. März bis 11. Juni 2006 eine Ausstellung, die das Wirken der beiden Künstler mit der Gegenwart des 21. Jahrhunderts verbindet. Der Titel entstammt Heines „Lutezia”: „Die Musik ist vielleicht das letzte Wort der Kunst, wie der Tod das letzte Wort des Lebens.”

Anhand von kostbaren Handschriften, Büchern, Objekten und Bildern aus dem 19. Jahrhundert wird zum ersten Mal die tiefe Zeitgenossenschaft des Dichters und des Musikers veranschaulicht und umfassend dokumentiert. Diese Zeitgenossenschaft betrifft ästhetische Positionen an der Schwelle zur Moderne ebenso wie gemeinsame biografische Erfahrungen im Umgang mit Krankheit und Tod. Sie bezieht sich auch auf die gemeinsame Wirkung der beiden Künstler, obwohl sie sich nur einmal, am 8. Mai 1828 in München, für wenige Stunden begegnet sind: Insgesamt sind es 40 Lieder, die Schumann auf Texte von Heine komponierte.

Die drei in der Kunsthalle Düsseldorf gezeigten Abteilungen der Ausstellung sind überschrieben: „Träumerei” und „neues Lied”. Romantik und Revolution; „Dichterliebe”. Doppelleben in Sprache und Musik und „Kühle Nacht”. Krankheit und Sterben. Die vierte Abteilung ist unter dem Titel „Unser Grab erwärmt der Ruhm". Nachwirkungen im Heinrich-Heine-Institut zu sehen. Die Ausstellungsstücke stammen aus dem Heine-Archiv und der Schumann-Sammlung des Heinrich-Heine-Instituts, dem Robert-Schumann-Haus in Zwickau und aus Museen und Archiven in ganz Europa. Den historischen Erinnerungsräumen werden Kunstwerke von Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf gegen-übergestellt, die sich in den vergangenen Semestern intensiv mit Heine und Schumann auseinandergesetzt haben. Beteiligt sind die Akademie-Klassen von Rita McBride, Hubert Kiecol, Laurids Ortner und Karl Kneidl. Am Projekt beteiligt sind außerdem die Robert-Schumann-Forschungsstelle Düsseldorf und die Robert Schumann Hochschule, Institut für Musik und Medien. Die Ausstellungsarchitektur stammt von rheinflügel baukunst (Marie-Céline Schäfer und Karsten Weber).

Integraler Bestandteil der Ausstellung ist ein Experimentaltheater im Kinosaal der Kunsthalle

Die Schönheit der Schatten Heinrich Heine — Robert Schumann Eine Hommage von Werner Schroeter und Roland Techet

Premiere: Sonntag, 12. März, 20 Uhr, Kunsthalle Düsseldorf Weitere Aufführungen: 14.-16. März, 1., 2. April, 4.-7. April, 23., 24., 26., 27., 30. Mai, jeweils 20 Uhr

Werner Schroeter, renommierter Film-, Schauspiel- und Opernregisseur, widmet sich in der szenisch-musikalischen Hommage „Die Schönheit der Schatten” zusammen mit dem Dirigenten Roland Techet dem Spätwerk von Heine und Schumann und unternimmt, ausgehend von Texten und Kompositionen, eine utopische Zeitreise in die Kindheit der beiden Künstler: Reisegefährten sind Sänger, Tänzer, Musiker und Schauspieler. In dem von Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf konzipierten und gestalteten Bühnenraum entsteht eine facettenreiche Kombination aus Schauspiel, Musik, Tanz und bildender Kunst. Die musikalische Säule des Abends bildet Schumanns Klavierzyklus „Kreisleriana”, hinzu kommen Lieder von Schumann, Schönberg, Henze — und den Rolling Stones. Darüber hinaus werden experimentelle Klangskulpturen die Schumannsche Seelenlandschaft reflektieren. Dieses besondere Konzept soll dem Gedenken an Heinrich Heine und Robert Schumann abseits der klassischen und vertrauten Wahrnehmung ihres Werkes neue Impulse geben. Werner Schroeter dazu: „Unsere kleine Hommage ist eine fiktive Begegnung zwischen Robert Schumann und Heinrich Heine, angelegt als kreisförmiges Mosaik, in dessen Zentrum sich Liebe und Leben versuchen die Hand zu geben. Was unvollendet bleiben muss, schwebt wie eine Klangwolke über allem - eine Utopie der Versöhnung von Kunst, Liebe und Leben.”

Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation im Verlag J.B. Metzler, Stuttgart, und Bärenreiter, Kassel.

Pressetext

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Das letzte Wort der Kunst
Heinrich Heine und Robert Schumann zum 150. Todesjahr
Kunsthalle Düsseldorf und Heinrich-Heine-Institut

Den historischen Erinnerungsräumen werden Kunstwerke von Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf gegenübergestellt. Beteiligt sind die Akademie-Klassen von Karl Kneidl, Rita McBride, Hubert Kiecol, Laurids Ortner

12.03.06, 20 Uhr Premiere Experimentaltheater im Kinosaal der Kunsthalle:
Die Schönheit der Schatten
Heinrich Heine — Robert Schumann
Eine Hommage von Werner Schroeter und Roland Techet

www.dasletztewortderkunst.de